Ausgleich von 40.000 Pkw Wale unterstützen CO2-Abbau
16.06.2010, 09:54 Uhr
Jeder Pottwal scheidet pro Jahr rund fünfzig Tonnen Eisen aus. Das düngt die Algen, und die wiederum nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die gigantischen Pottwale sind im Kampf gegen den Klimawandel überraschend als wichtige Verbündete entdeckt worden: Durch die Ausscheidungen der Wale könne Jahr für Jahr der Treibhausgas-Ausstoß von 40.000 Autos ausgeglichen werden. Das ergab eine Studie der britischen Wissenschaftszeitschrift "Proceedings of the Royal Society B".
Die bis zu zwanzig Meter langen Säugetiere galten bisher eher als schädlich für den Kohlendioxid-Gehalt (CO2), denn sie atmen das Treibhausgas in großen Mengen aus. Nun fanden australische Biologen aber heraus, dass jeder der schätzungsweise 12.000 Pottwale in den südlichen Ozeanen rund fünfzig Tonnen Eisen pro Jahr ins Meer ausscheidet, nachdem er die Fische und Tintenfische verdaut hat, von denen er sich ernährt. Das Eisen ist ein wichtiger Nährstoff für das Plankton an der Meeresoberfläche; diese winzigen Algen nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf. Durch den ausgeschiedenen Dünger trügen die Wale zum Abbau von 400.000 Tonnen Treibhausgas jährlich bei, doppelt so viel wie sie selbst ausatmen. Im Vergleich: 200.000 Tonnen CO2 entsprechen nach Angaben der US-Umweltschutzagentur EPA dem Ausstoß von fast 40.000 Pkw.
Die Zukunft der Pottwale und anderer Arten kommt nächste Woche in Agadir in Marokko auf den Prüfstand: Dort wird die Internationale Walfangkommission (IWC) über einen Plan beraten, der eine Lockerung eines 24-jährigen Moratoriums für den kommerziellen Walfang vorsieht. Trotz der bisherigen Auflagen betreiben Länder wie Japan oder Island weiterhin die Jagd nach den riesigen Säugetieren.
Quelle: ntv.de, AFP