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Keine Stagnation ab 2050 Weltbevölkerung wächst doch weiter

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Wir werden immer mehr: Vor allem in Afrika wird die Bevölkerung wachsen und wachsen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch immer steigt die Weltbevölkerung rasant an. Doch sie soll Mitte des Jahrhunderts enden – dachte man bisher. Neue Zahlen zeigen etwas anderes. Vor allem ein Kontinent wird aus allen Nähten platzen.

Die Weltbevölkerung wird nach neuen wissenschaftlichen Berechnungen entgegen früherer Erwartungen vermutlich bis Ende dieses Jahrhunderts weiter wachsen. Wahrscheinlich würden im Jahr 2100 rund elf Milliarden Menschen auf der Erde leben. Das zeigt eine Studie der Universität Washington und der Vereinten Nationen, die das US-Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht hat. Dies wären demnach zwei Milliarden Menschen mehr als in früheren Schätzungen angenommen. Momentan leben rund 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent wird die Bevölkerungszahl der Untersuchung zufolge am Ende dieses Jahrhunderts zwischen 9,6 und 12,3 Milliarden Menschen liegen. In den vergangenen rund 20 Jahren sei Konsens gewesen, dass die Zahl auf neun Milliarden ansteigen und sich danach einpendeln oder wahrscheinlich sogar fallen werde, erklärte der an der Studie beteiligte Wissenschaftler Adrian Raftery.

Vor allem in Afrika wird es eng

Doch auf Grundlage neuer statistischer Methoden gibt es eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass sich die Bevölkerungszahl in diesem Jahrhundert nicht stabilisiert. Bislang war der Höhepunkt des Wachstums etwa im Jahr 2050 erwartet worden. Die neuen Berechnungen basieren auf den jüngsten Bevölkerungsvorhersagen der Vereinten Nationen.

Das erwartete Wachstum geht der Studie zufolge fast ausschließlich von Afrika aus. Dort wird sich die Bevölkerungszahl demnach vermutlich von derzeit einer Milliarde auf rund vier Milliarden am Ende des Jahrhunderts vervierfachen. In den anderen Kontinenten werden dagegen kaum Änderungen erwartet.

Das Bevölkerungswachstum bleibe "ein sehr wichtiges Thema", erklärte Raftery. Die ansteigende Bevölkerung könne andere Probleme wie den Klimawandel oder Armut verschärfen. Um die Geburtenraten zu senken, sind den Forschern zufolge eine bessere Bildung von Mädchen und Frauen sowie der Zugang zu Verhütungsmitteln entscheidend.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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