"Wäre für immer verschwunden" Wilderer erlegen seltenes Nashorn
10.05.2010, 17:49 Uhr
Ein Java-Nashorn im Ujung Kulon Nationalpark. In Gefangenschaft lebt derzeit keines dieser seltenen Exemplare.
(Foto: dpa)
Wilderer haben eines der letzten Java-Nashörner auf dem asiatischen Festland getötet. Das Skelett sei im vietnamesischen Cat Tien Nationalpark gefunden worden, teilte die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) in Frankfurt mit. Der Fund sei eine niederschmetternde Nachricht für Artenschützer: Höchstens zehn der seltenen Tiere leben nach Schätzungen des WWF noch auf dem asiatischen Festland.
"Es ist unklar, ob es überhaupt noch Java-Nashörner in Vietnam gibt", sagte WWF-Experte Martin Geiger laut Mitteilung. Nur auf der indonesischen Insel Java gebe es noch rund 50 Java-Nashörner.
Horn auf dem Schwarzmarkt verkauft
Eine Untersuchung von WWF und örtlichen Naturschutzbehörden habe ergeben, dass das Tier etwa Mitte Februar von Wilderern erschossen wurde. Das Horn sei herausgerissen worden, ihm werden heilende Wirkungen zugeschrieben. Zwar sei der Handel mit dem Horn verboten, aber der Schwarzmarkt floriere.
Das Java-Nashorn galt auf dem asiatischen Festland bereits als ausgestorben, bis im Jahr 1988 ein Tier in Vietnam von Jägern erlegt wurde. Zuletzt sei ein lebendes Java-Nashorn dort vor zehn Jahren gesehen worden, sagte WWF-Sprecher Roland Gramling.
Weltweit lebt derzeit kein Java-Nashorn in Gefangenschaft. "Sollte diese Art also in der Wildnis aussterben, wäre sie für immer von der Erde verschwunden", sagte Geiger.
Quelle: ntv.de, dpa