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Blinzeln und Zucken Zeichen für einen "Tic"

Häufiges Augenblinzeln und nervöse Gesichtszuckungen können bei Grundschülern auf einen so genannten Tic hinweisen. Darauf weist der Berufsverband für Kinder-und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) in Neuss hin.

Allerdings seien diese Störungen, zu denen auch ständiges Kopf-oder Schulterrucken zählen, bei Vor-und Grundschulkindern oft eine vorübergehende Erscheinung. "Gerade bei kleinen Kindern lassen sich Tic-Störungen beobachten, die meist im Laufe eines Jahres von allein wieder verschwinden", sagt BKJPP-Vorsitzende Christa Schaff.

Fast immer handele es sich hierbei um rein motorische Tics: "Die unwillkürlichen Störungen betreffen in erster Linie Mimik, Gestik oder Bewegungsabläufe", erklärt Schaff. Halten die Probleme länger als ein Jahr an, handle es sich um chronische Tics. Kommen noch ständiges Räuspern, Husten, Stöhnen oder Grunzen dazu, wird die Störung als Tourette-Syndrom bezeichnet. Im Grundschulalter werden bei etwa zehn Prozent aller Kinder Tics beobachtet. Bei chronischen Tics sind die Symptome meist am stärksten zwischen dem 11. und 16. Lebensjahr ausgeprägt. Bei vielen Betroffenen bessern sich die Tics gegen Ende der Teenagerzeit.

"Kinder können die Tics nicht willentlich beeinflussen", erläutert die Kinder-und Jugendpsychiaterin aus Weil der Stadt. Am besten sollten Eltern sie daher ignorieren und natürlich damit umgehen. Halten die Störungen lange an, sollten sie mit ihrem Kind nach etwa drei Monaten einen Kinder-und Jugendpsychiater aufsuchen. Er könne klären, ob hinter den Auffälligkeiten eine behandlungsbedürftige chronische Tic-Störung, ein Tourette-Syndrom oder eine andere psychische Störung steckt.

Quelle: ntv.de

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