Politik

Russland testet Atomrakete Putin fühlt sich vom Westen bedroht

Russlands Präsident Putin sieht sich zu einer Reaktion gegenüber dem Westen genötigt.

Russlands Präsident Putin sieht sich zu einer Reaktion gegenüber dem Westen genötigt.

(Foto: AP)

Stützpunkte der USA an sämtlichen Außengrenzen seines Landes, die Nato in Osteuropa - Russlands Präsident Putin sieht sich zu einer Reaktion gezwungen und kündigt eine neue Militärdoktrin an. Zeitgleich startet testweise die Interkontinentalrakete Bulawa.

Russland hat Militär-Angaben zufolge erfolgreich eine neue Atomrakete getestet. Der zwölf Meter lange Interkontinental-Flugkörper des Typs Bulawa sei am Mittwoch abgefeuert worden, sagte der Chef der Marine. Zwei weitere sollen im Oktober und November folgen, fügte er hinzu. Russland hat die Bulawa bereits mehreren Tests unterzogen. Einige davon gingen schief und warfen das Projekt zurück. Die Rakete soll das Kernstück der russischen Atomwaffen über die nächsten zehn Jahre sein.

Beinahe zeitgleich kündigte der russische Präsident Wladimir Putin eine "adäquate Antwort" auf die von der Nato beschlossene Truppenverstärkung in Osteuropa an. "Wegen dieser neuen Bedrohungen ist Russland gezwungen, seine Sicherheit zu erhöhen", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Russland werde sich zwar nicht an einem Wettrüsten beteiligen. "Aber die Militarisierung des Weltraums und die US-Stützpunkte in Europa und Alaska, direkt an unserer Grenze, nötigen uns zu einer Reaktion", sagte Putin.

Er wünsche sich zwar eine enge Partnerschaft mit dem Westen. "Allerdings müssen wir die vorhandenen Risiken berücksichtigen", so der Kremlchef. Er warf der Nato vor, den Ukraine-Konflikt zur "Wiederbelebung" des Bündnisses zu nutzen. "Die Krise wurde von einigen unserer Partner gezielt provoziert", sagte er.

Bis Ende des Jahres werde Russlands neue Militärdoktrin fertig sein. Per Dekret ernannte sich Putin selbst zum Vorsitzenden einer neuen Kommission, die für die Kontrolle der russischen Rüstungsindustrie zuständig sein soll. Damit verschärfte er die Aufsicht über die Branche. Die Führung in Moskau bemüht sich um eine geringere Abhängigkeit von Rüstungsimporten aus dem Ausland, seit EU und USA im Ukraine-Konflikt Sanktionen gegen Russland verhängt haben.

Quelle: ntv.de, nsc/rts/dpa

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