Positive Überraschung Dienstleister holen auf
07.04.2010, 10:37 UhrDie Dienstleister in den Euro-Ländern blicken auf einen erfolgreichen Monat zurück. im März können sie ihre Geschäfte überraschend kräftig ausweiten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den größten Wirtschaftssektor im Euroraum notiert auf dem höchsten Stand seit November 2007.

Nicht nur bei Gaststätten und Hotels, sondern auch Finanzdienstleistern und Transporteuren zogen die Geschäfte an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Geschäfte der Dienstleister in Deutschland haben im März kräftig an Fahrt gewonnen. Die Firmen profitierten dabei von der anziehenden Nachfrage, wie die Markit-Forscher zu ihrer Umfrage unter etwa 500 Firmen mitteilten.
Angesichts des wärmeren Wetters sei die Ausgabebereitschaft der Kunden deutlich gestiegen. Die Aussichten für die kommenden zwölf Monate beurteilen die Unternehmen rosig: Die Zuversicht ist so groß wie seit Januar 2006 nicht mehr.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg auf 54,9 Punkte von 51,9 Zählern im Februar und damit noch etwas stärker als in einer ersten Schätzung angenommen. Das ist der höchste Stand seit April 2008. Der Index notiert nunmehr seit acht Monaten über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. In vier der sechs erfassten Sektoren zogen die Geschäfte an, allen voran bei Hotels und Gaststätten, Finanzdienstleistern und Transporteuren.
Firmen stellen wieder ein
Der Auftragseingang kletterte kräftig, der Zuwachs war so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Angesichts steigender Bestellungen kam der seit 28 Monaten andauernde Abbau der Auftragsbestände fast zum Stillstand. Den zweiten Monat in Folge stellten die Firmen unterm Strich neue Mitarbeiter ein. "Wenngleich der Stellenaufbau erneut nur moderat ausfiel, erreichte der entsprechende saisonbereinigte Index jedoch den höchsten Wert seit letztem August", schrieben die Forscher.
Angesichts der steigenden Kosten blieben die Gewinne der Firmen unter Druck. Vor allem höhere Energiepreise machten den Unternehmen dabei zu schaffen. Der Ölpreis liegt inzwischen bei knapp 87 US-Dollar und damit deutlich höher als vor einem Jahr, Treibstoffe sind ebenfalls deutlich teurer. "Bei einigen Firmen trieben die aktuellen Lohn- und Gehaltssteigerungen die Kosten nach oben", schrieben die Forscher. Der anhaltend starke Wettbewerbsdruck verhindert dagegen, dass die Unternehmen die höheren Kosten an die Kunden weiterreichen. Allerdings waren die Preisnachlässe so gering wie seit Dezember 2008 nicht mehr.
Auch die Geschäfte der Industrie zogen zuletzt kräftig an, dieser Einkaufsmanagerindex stieg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Nach dem scharfen Einbruch der Wirtschaft 2009 rechnen viele Experten nun mit einem spürbaren Wachstum im laufenden Jahr.
Quelle: ntv.de, DJ/rts