Panorama

Komplex in New Mexico geschlossen Atomlabor durch Feuer bedroht

Das Feuer frisst sich mit rasender Geschwindigkeit durch das Grasland.

Das Feuer frisst sich mit rasender Geschwindigkeit durch das Grasland.

(Foto: AP)

Nur eineinhalb Kilometer von einem Kernforschungszentrum entfernt wüten im US-Staat New Mexico heftige Buschfeuer. Das Gelände, auf dem einst die erste Atombombe entwickelt wurde, wird geschlossen. Ein AKW in Nebraska wird derweil durch eine Flutwelle bedroht. In North Dakota wird eine Stadt überflutet.

In den USA bedrohen Buschfeuer und Überschwemmungen zwei Atomanlagen. Wegen eines Großbrandes wurde das Atomforschungszentrum Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico vorsichtshalber geschlossen, wie die Forschungseinrichtung mitteilte. Im Bundesstaat Nebraska näherte sich eine Flutwelle einem Atomkraftwerk, nachdem die Wassermassen zuvor einen Schutzwall durchbrochen hatten.

Die Brände in New Mexico wüteten südwestlich des staatlichen Forschungszentrums Los Alamos, das mehr als 11.000 Menschen beschäftigt. Dem Nachrichtensender CNN zufolge breitete sich das Feuer seit Sonntag rapide aus. Inzwischen habe eine Fläche von 178 Quadratkilometern in Flammen gestanden, das entspricht etwa der Größe von Liechtenstein. Rund einhundert Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Die Nationalgarde wurde zur Hilfe gerufen, um das Feuer zu stoppen.

In der Nacht hätten die Feuerwehrleute vor allem mit starkem Rauch zu kämpfen gehabt, sagte der Direktor des Forschungszentrums, Charles McMillan. Der Wind habe das Feuer zunächst von der Anlage ferngehalten, laut Wettervorhersage sollte sich dies aber im Verlauf des Tages ändern. Die Notfallkräfte des Labors seien weiter im Einsatz, außerdem würden Umweltschutzexperten die Lage überwachen. "Alle gefährlichen und radioaktiven Materialien" seien "angemessen gesichert", hieß es.

Flutwelle in Nebraska

Der Fluss hat in Minot etliche Straßen überflutet.

Der Fluss hat in Minot etliche Straßen überflutet.

(Foto: REUTERS)

Im Bundesstaat Nebraska beobachteten die Behörden unterdessen eine Flutwelle des Missouri-Flusses, die sich auf ein Atomkraftwerk zubewegte. Weil am Sonntag ein Schutzwall gebrochen war, bedrohte das Wasser nun die Anlage. Neben- und Sicherheitsgebäude seien bereits von Wassermassen umgeben, hieß es von der US-Atomaufsicht. Der Missouri-Fluss habe bereits einen Pegel von 1006,3 Fuß (etwa 306 Meter) über Normalnull erreicht, die betroffenen Gebäude des AKW seien für einen Wasserpegel von 1014 Fuß ausgelegt.

Auch die Haupttrafogebäude waren den Angaben zufolge bereits von Wasser umgeben. Als Vorsichtsmaßnahme sei der Strom umgeleitet worden, teilte die Atomaufsicht mit. Seit dem 7. April ist das Atomkraftwerk zum Auftanken heruntergefahren.

In der Stadt Minot in North Dakota hieß es unterdessen "Land unter": So hoch wie seit 130 Jahren nicht mehr ist dort der Fluss Souris gestiegen. Der Scheitelpunkt wurde am Wochenende erreicht, in Teilen der Stadt stand das Wasser bis zu den Dächern der Häuser. Autos trieben in den Fluten, Güterzüge waren von Wasser umgeben zum Stillstand gezwungen. Insgesamt waren rund 4000 Gebäude von Überschwemmungen betroffen, berichtete der Sender CNN. Etwa ein Drittel der 36.000 Bewohner war aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Fluten begannen mittlerweile, sich leicht zurückzuziehen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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