Elf Verletzte bei Show-Rallye Auto rast in Menschengruppe
01.05.2011, 16:26 Uhr
Der Unfallwagen.
(Foto: dpa)
In Bayern ist es bei einer Rennwagenveranstaltung zu einem tragischen Unfall gekommen. Bei der Zieleinfahrt verliert der Fahrer eines Wagens die Kontrolle über sein Auto und fährt in eine Gruppe von Zuschauern. Elf Menschen werden verletzt, ein Junge möglicherweise lebensgefährlich.
Ein Rallye-Auto ist bei einem traditionellen Showrennen in Bayern in eine Zuschauergruppe gerast und hat elf Menschen verletzt, darunter ein Kind. Der sechsjährige Junge erlitt bei dem Unfall im oberfränkischen Stadtsteinach schwere Verletzungen. "Lebensgefahr ist nicht auszuschließen", sagte ein Polizeisprecher. Vier weitere Menschen im Alter zwischen 9 und 72 Jahren, die ebenfalls von dem Auto erfasst wurden, erlitten schwere Verletzungen, wie etwa Knochenbrüche. Sechs Zuschauer mussten wegen Schocks behandelt werden. Der Fahrer blieb unverletzt.
Das "Frankenwald Berg-Revival" wurde noch während des ersten Durchgangs abgebrochen. Der im Rallyestil rot-weiß lackierte Wagen hatte die 3,5 Kilometer lange und kurvenreiche Strecke bereits hinter sich, als er im Zielbereich nahe Presseck - 20 Kilometer nördlich von Kulmbach - wegen eines anderen Autos bremsen musste. Der 32 Jahre alte Fahrer verlor plötzlich die Kontrolle über sein Auto, schleuderte über die Straße und erfasste fünf Zuschauer.
Nach Angaben des Veranstalters - dem Motorsportclub Presseck - ist es bei der seit 2002 jährlich ausgerichteten Veranstaltung noch nie zu einem schweren Unfall gekommen. "Ich stehe unter Schock", sagte Clubchef Erich Denzler. "Das Auto ist auf der Zieldurchfahrt rausgerutscht. Die Bremsspur ist vielleicht zehn Meter lang."
Nicht hinter Absperrung?
Ob die Opfer nicht wie vorgeschrieben hinter der Streckenabsperrung standen, muss noch ermittelt werden. Nach Denzlers Worten gehören sie zu einer Gruppe, die mehrfach aufgefordert wurde, sich hinter das Absperrband zu stellen. Die Anweisungen seien allerdings ignoriert worden. "Inwieweit das zutreffend ist, müssen die weiteren Ermittlungen und die Vernehmungen der Streckenposten ergeben", erklärte Polizeisprecher Schuberth.
Wie viele Menschen das Rennen an der Strecke verfolgt haben, war zunächst unklar. Der Veranstalter schätzte, dass es etwa 1000 Zuschauer waren.
Von 1966 bis 1983 wurde in der Region das legendäre Frankenwald-Bergrennen veranstaltet. Mit der Wiederauflage will der Veranstalter nach eigenen Angaben die Tradition als sogenannte Berg-Gleichmäßigkeitsprüfung fortsetzen.
Quelle: ntv.de, dpa