Panorama

Warnungen in den Wind geschlagen US-Touristen im Jemen entführt

Erneut haben zwei Touristen die Gefahren im Jemen unterschätzt. Nach Angaben arabischer Medien sollen die Amerikaner mit ihrem jemenitischen Fahrer entführt worden sein.

Ein jemenitischer Soldat in der Provinz Saada nahe der Grenze zu Saudi-Arbabien.

Ein jemenitischer Soldat in der Provinz Saada nahe der Grenze zu Saudi-Arbabien.

(Foto: dpa)

Eine Woche nach der Rettung der zwei entführten deutschen Mädchen sind im Jemen erneut Ausländer verschleppt worden. Mehrere bewaffnete Männer stellten sich einem Ehepaar aus den USA in den Weg, als dieses mit einem jemenitischen Fahrer auf dem Weg in das Bergdorf Al-Manacha südwestlich der Hauptstadt Sanaa war. Das bestätigte eine Mitarbeiterin des Hotels in Sanaa, in dem die Touristen abgestiegen waren.

Nach Angaben arabischer Medien werden sie von Angehörigen eines Stammes in einem kleinen Dorf festgehalten. Der Stamm wolle die Geiseln benutzen, um ein in Sanaa inhaftiertes Stammesmitglied freizupressen, hieß es. Ausländer waren in dem Gebiet bislang noch nicht verschleppt worden. Die Freilassung von Entführungsopfern wird in dem arabischen Land meist durch Verhandlungen zwischen Stammesführern und Vermittlern der Regierung erreicht.

Der Fall von Lydia (6) und Anna (4) aus Sachsen, die in der nordwestlichen Provinz Saada vor knapp einem Jahr zusammen mit ihrem jüngeren Bruder, den Eltern und vier weiteren Ausländern verschleppt worden waren, passt jedoch nicht in dieses Schema. Wer hinter dieser Entführung steckt, ist immer noch unklar. Angehörige der saudischen Sicherheitskräfte hatten die beiden Mädchen im Grenzgebiet zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien in Empfang genommen.

Es wird vermutet, dass es zuvor Verhandlungen mit den Entführern gegeben hatte. Über das Schicksal der Eltern und des kleinen Simon ist bisher nichts bekannt. Ein britischer Ingenieur, der mit ihnen zusammen entführt worden war, ist ebenfalls nicht mehr aufgetaucht. Zwei deutsche Pflegehelferinnen und eine Koreanerin waren von den Entführern sofort getötet worden.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen