USA warnen vor Rassismus in Libyen Bani Walid offenbar gefallen
18.10.2011, 09:47 Uhr
Nach wochenlangen Kämpfen nehmen die Rebellen Bani Walid ein.
(Foto: REUTERS)
Die vorletzte Bastion von Libyens Ex-Machthaber Gaddafi ist offenbar gefallen. Milizen des libyschen Übergangsrates nehmen nach sechs Wochen langen Kämpfen die Wüstenstadt Bani Walid ein. Eine Bestätigung der NATO steht noch aus. Derweil warnen die USA vor einem Hass gegenüber Schwarzafrikanern in den umkämpften Regionen Libyens.
Die USA haben sich besorgt über die Sicherheitslage für Zivilisten in der umkämpften Gaddafi-Hochburg Sirte gezeigt und den libyschen Übergangsrat vor Rassismus gegenüber Schwarzen gewarnt. Einwanderer aus Afrika südlich der Sahara würden allgemein als Unterstützer des ehemaligen Machthabers Muammar Gaddafi angesehen, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministeriums.
Viele Afrikaner würden "offenbar aufgrund ihrer Hauptfarbe gefangen gehalten". Es gebe beunruhigende Berichte über den Umgang mit Schwarzen in den Gefängnissen. Washington rief den Übergangsrat auf, seinem Einsatz für den Rechtsstaat und den Respekt vor den Menschenrechten gegenüber jedem Menschen in Libyen alle Ehre zu machen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte bereits im September auf Misshandlungen von Schwarzafrikanern durch Kämpfer der neuen libyschen Führung hingewiesen. Gaddafi hatte viele Schwarze als Söldner in sein Land geholt.
Vorletzte Bastion eingenommen
Während die Kämpfer des Übergangsrates in Sirte weiterhin auf Widerstand von Getreuen Gaddafis stoßen, soll die Wüstenstadt Bani Walid, eine weitere Gaddafi-Hochburg, in der Hand der Rebellen sein. Allerdings liegt dafür noch keine offizielle Stellungnahme der NATO vor. Wie der Sender Al-Arabija berichtete, hissten Milizionäre in Bani Walid die Flagge des Übergangsrates und feuerten Freudenschüsse ab.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP