Gesetz gegen Zwangsprostitution SPD unterstützt Bordell-Pläne der Union
09.04.2014, 16:35 Uhr
Die Union will sich spätestens bis zum Sommer mit der SPD einigen.
(Foto: REUTERS)
CDU und CSU sagen der Zwangsprostitution den Kampf an. Betroffene Frauen sollen leichter gegen ihre Peiniger aussagen können. Auch Freier werden bestraft, wenn sie mit Zwangsprostituierten Sex haben. Die SPD unterstützt die Pläne.
Die SPD will gemeinsam mit der Union gegen Zwangsprostitution vorgehen. Bei den großen Linien gebe es keine Differenzen, sagte Vize-Fraktionschefin Eva Högl der "Welt". "Es geht nur noch um Detailfragen."
Die Union hatte am Dienstag ein Eckpunktepapier zum Kampf gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel vorgestellt. Demnach sollen etwa Zwangsprostituierte, die aus Nicht-EU-Ländern stammen, leichter ein Aufenthaltsrecht bekommen, wenn sie gegen ihren Zuhälter aussagen.
Auch soll sich ein Freier künftig nicht mehr herausreden können, wenn eine Zwangsprostituierte offensichtliche Spuren von Misshandlungen aufweist. Wenn er dennoch Sex mit ihr hat, macht er sich künftig strafbar. Auch die Gewerbeordnung für Bordelle soll verschärft werden.
2002 hatte die damalige rot-grüne Koalition Prostitution legalisiert. Das habe zu mehr Menschenhandel geführt, sagen Kritiker. 2013 einigte sich Schwarz-Rot im Koalitionsvertrag, das Gesetz zu überarbeiten.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa