Politik

Pläne zur Steuererklärung Alle zwei Jahre reicht aus

Die jährliche Steuererklärung ist für viele eine Qual. Zu schön wäre die Vorstellung, man müsste sich nicht jedes Jahr durch den Steuerdschungel wühlen. Ganz unrealistisch scheint der Gedanke nicht – ob der Steuerzahler davon allerdings tatsächlich profitiert, hängt von der Ausgestaltung ab.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wer erinnert sich nicht an die Wahlkampffloskel von FDP-Chef Guido Westerwelle. Er wollte ein einfacheres und gerechteres Steuersystem. Einen ersten Vorstoß scheint die Regierungskoalition jetzt in Planung zu haben. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Paul Friedhoff, sagte der "Rheinischen Post", dass man die zweijährige Steuererklärung jetzt angehen wolle. Und auch der finanzpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Leo Dautzenbach, bestätigte, dass das Thema Steuervereinfachung ganz oben auf der Agenda stehen würde. Dazu soll auch die Einführung einer vom Finanzamt vorausgefüllten digitalen Steuererklärung gehören.

Das Bundesfinanzministerium will Anfang Januar Eckpunkte vorlegen. Rund 35 Maßnahmen zur Steuervereinfachung will die Koalition umsetzen. In 13 Punkten soll schon Einigkeit mit den Ländern erzielt worden sein. Vereinfacht werden könnten beispielsweise die Entfernungspauschale und die Kinderbetreuungskosten. Kindergeld und Kinderfreibetrag könnten zudem unabhängig vom Einkommen der Kinder gewährt werden, da nur in jedem 100. Fall ein volljähriges Kind die Einkommensgrenze überschreite, die Überprüfung aber viel Geld kostet.

Ob für den Bürger eine Steuererklärung im zweijährigen Rhythmus sich tatsächlich auch finanziell positiv auswirkt, hängt stark von der Ausgestaltung der Veränderungen ab. Viele können mehr als die jährliche Werbekostenpauschale geltend machen und erhalten nach der Steuererklärung eine Rückerstattung zu viel gezahlter Steuern. Diese würde dann nur noch alle zwei Jahre fließen und so für den Fiskus ein zweijähriges zinsfreies Darlehen auf dem Rücken der Steuerzahler bedeuten.

Quelle: ntv.de, akl

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