Pannen und Festnahmen in Jakarta Fackellauf für geladene Gäste
22.04.2008, 13:27 UhrDas Olympische Feuer ist auf der 14. Station seiner Reise um die Welt nach einer technischen Panne ausgegangen. Die Flamme musste wenige Sekunden nach dem Start des Fackellaufes am Nationalstadion in der indonesischen Hauptstadt Jakarta neu entzündet werden und konnte ihren sieben Kilometer langen Weg unter großen Sicherheitsvorkehrungen fortsetzen.
Die Polizeikräfte hatten wenige Stunden vor dem Lauf rund 100 Tibet-Aktivisten kontrolliert und neun von ihnen zu Befragungen abgeführt. 80 Fackelläufer trugen die Flamme entlang der streng abgeschirmten Strecke, an der sich nur rund 5.000 ausgesuchte Zuschauer befanden. Das Olympische Feuer wird zu seiner 15. Station nach Australien weiterreisen. In der Hauptstadt Canberra wird der Lauf fortgesetzt.
Auf dem Fünften Kontinent weckt die Ankunft der Flamme Erinnerungen an einen unglaublichen Scherz. Vor den Sommerspielen 1956 in Melbourne führte Student Barry Larkin mit einer aus einem Stuhlbein und einem Puddingbecher gebastelten Fackel die Zuschauer und Sydneys Bürgermeister Pat Hills an der Nase herum. In seiner Attrappe brannte eine Unterhose.
Hills ahnte zunächst nichts Böses, als er die Fackel vor Sydneys Rathaus unter dem Jubel Zehntausender Zuschauer entgegennahm und bereits seine Rede begann, bevor er den Fehler bemerkte.
Larkin und eine Gruppe Freunde wollten mit ihrem Bluff gegen das große Aufheben um das Olympische Feuer protestieren. "Der Fackellauf wurde wie ein Gott behandelt, dabei wurde er von den Nazis für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin erfunden", erklärte Larkin.
Die Umstehenden konnten damals zunächst sehen, dass Larkin nur einen Scherz machte, als er die Fackel in der Menge entzündete. Doch als er den Lauf in Begleitung einer falschen Motorrad-Eskorte begann, entwickelte sich das Ganze zu einem Selbstläufer. Als sich die Menge um Larkin schloss, fand sich sogar eine Polizei-Eskorte ein. "Zunächst gab es negative Reaktionen, aber nach ein paar Tagen haben die Leute erkannt, dass nichts Schlimmes passiert ist", erinnert sich Larkin.
Quelle: ntv.de