Technischer Fortschritt Expertengruppe schlägt einen «Rat der Internetweisen» vor
04.12.2012, 14:05 UhrNach Ansicht der Experten des 2010 von Google initiiereten Vereins Collaboratory könnte ein sogenannter «Rat der Internetweisen» der Bundesregierung bei der Einschätzung digitaler Entwicklungen beratend zur Seite stehen. Am Mittwoch präsentierte der Verein eine Studie über «Innovation im Digitalen Ökosystem».
Die Studie befasst sich unter anderem mit den politischen Bedingungen für die Unterstützungen neuer Entwicklungen im Internet. «Wir sehen, dass die bisherigen Verfahren noch nicht zu tragfähigen Ergebnissen kommen», sagte der IT-Berater Carl Philipp Burkert. Eine externes Expertengremium nach dem Vorbild des Rates der «Wirtschaftsweisen» könnte auch die Abstimmung zwischen verschiedenen Gesetzgebungsinitiativen im digitalen Raum verbessern.
Bei einer vom Institut Forsa in Auftrag gegebenen Umfrage stellte sich heraus, dass 62 Prozent der rund 1000 Befragten ein solches Expertengremium für Entwicklungen rund um das Internet für sinnvoll halten würde.
Kürzlich hat die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft einen ständigen Bundestagsausschuss für diese Themen vorgeschlagen. Immer wieder werden Stimmen laut, die die Einrichtung eines Internet-Ministeriums fordern.
Der Verein Internet & Gesellschaft Collaboratory, kurz «Colab» bringt rund 250 Experten zusammen. Nach Angaben seines Geschäftsführers Sebastian Haselbeck soll der Verein vor allem gemeinnützig sein. Dabei soll auch die bisherige Rolle von Google verringert werden. Neben dem Internetkonzern gehören unter anderem auch Wikimedia Deutschland, das Creative-Commons-Projekt und die Open Knowledge Foundation Deutschland zu den Kooperationspartnern.
Quelle: ntv.de, dpa