Wirtschaft

Lohnplus und Jobgarantie Telekom einigt sich mit Verdi

Die Tarifverhandlungen wurden von Warnstreiks begleitet.

Die Tarifverhandlungen wurden von Warnstreiks begleitet.

(Foto: dpa)

Die Gewerkschaft Verdi ringt der Deutsche Telekom einen Tarifabschluss für die gut 70.000 Mitarbeiter des Konzerns in Deutschland ab. Doch für eine Tochter sind die Tarifverhandlungen noch nicht zu Ende.

Die gut 70.000 Mitarbeiter der Telekom in Deutschland bekommen mehr Geld. Die Beschäftigten erhalten rückwirkend zum 1. April über den Zeitraum von 22 Monaten mindestens 4,6 Prozent mehr Lohn, wie der Konzern und die Gewerkschaft Verdi mitteilten. Zudem hat die Telekom eine Jobgarantie abgegeben, mit der betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Die Vereinbarung gelte rückwirkend ab Februar dieses Jahres bis Ende Januar 2016. Für die ersten beiden Monate des Tarifvertrags gibt es also keine Lohnerhöhung.

Die Tarifgespräche begannen im Februar und wurden von Warnstreiks begleitet, an denen sich 50.000 Telekom-Angestellte beteiligten. Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von 5,5 Prozent mehr Lohn über zwölf Monate in die Verhandlungen gegangen. Der Bonner Konzern hatte insgesamt drei Prozent mehr Gehalt über eine Laufzeit von zwei Jahren angeboten.

T-Systems muss weiterverhandeln

Der nun besiegelte Tarifkompromiss gilt nicht für die verlustträchtige Telekom-IT-Tochter T-Systems. Hier fordert Verdi angesichts des geplanten Abbaus jeder sechsten Stelle in Deutschland ebenfalls eine Jobgarantie. Für T-Systems arbeiten hierzulande etwa 25.000 Menschen, die größten Standorte sind Bonn, Frankfurt und Stuttgart. Die Tarifverhandlungen für T-Systems gehen am Donnerstag weiter.

Der Telekom-Abschluss liegt unter dem Niveau der Einigung im Öffentlichen Dienst vor einer Woche. Nach Gewerkschaftsangaben erhalten die 2,1 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen über die Laufzeit des Tarifabschlusses von zwei Jahren 5,7 Prozent mehr Geld.

Die Telekom, die weltweit insgesamt 230.000 Mitarbeiter zählt, kann mit den Mehrkosten aus der Tarifeinigung leben. "Das Ergebnis ist insgesamt ein unternehmerisch noch verkraftbarer Kompromiss", sagte Vorstand Thomas Kremer.

Beim früheren Telefon-Monopolist laufen die Geschäft dank der langwieriger Sanierung und des Comebacks in den USA gut. Im Jahr 2013 wuchs die Telekom zum ersten Mal seit über einem halben Jahrzehnt wieder aus eigener Kraft, um zwar um ein Prozent. Unter dem Strich stand ein Überschuss von gut 900 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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