Metalle und Energie teurer China treibt Rohstoff-Rally
10.12.2010, 15:50 UhrDer Preisauftrieb an den Rohstoffmärkten geht auch zum Wochenausklang weiter. Sie setzen damit auf eine weiterhin hohe Nachfrage aus China, die sie nicht einmal durch die neuerlichen bremsenden Schritte der Notenbank in Gefahr sehen.
Anleger haben zum Wochenschluss auf eine anhaltend starke Rohstoffnachfrage aus dem boomenden China gesetzt. Der Kupferpreis bewegte sich in der Nähe seines Rekordhochs und auch Öl wurde wieder teurer gehandelt. "Angesichts der Dynamik in China lassen die Daten, die politischen Entscheidungen und die Reformpläne eine weiterhin nachhaltige Nachfrage erwarten", sagte Stratege Geoff Howie von MF Global. Zuversichtlich gestimmt wurden die Investoren von einem als mild gewerteten Schritt zur Straffung der Geldpolitik sowie Zahlen zum chinesischen Außenhandel.
Die Notenbank in Peking hatte zwar zum sechsten Mal in diesem Jahr die Mindestreserveanforderungen für Banken angehoben, entgegen von jüngsten Marktspekulationen den Leitzins aber unangetastet gelassen. "Die Leute denken, selbst mit der Straffung der Geldpolitik in China wird es weiterhin eine hohe Nachfrage geben", sagte Analyst Christopher Bellew von Bache Commodities.
Die chinesischen Importe und Exporte waren im November kräftig gestiegen. "Die Daten zeigen, dass die Wirtschaft robust bleibt, dies nutzt insbesondere Kupfer", sagte Analyst Robin Bhar von Credit Agricole. Das Land, das der weltweit größte Kupferverbraucher ist, hatte im November 28,5 Prozent mehr des roten Metalls importiert. Die Tonne des Industriemetalls verteuerte sich um bis 1,3 Prozent auf 9070 Dollar nach einem Rekordhoch von 9091 Dollar am Donnerstag.
Auch die Öleinfuhren der Volksrepublik stiegen im abgelaufenen Monat kräftig an. Offiziellen Angaben zufolge sprangen sie um 22,1 Prozent nach oben. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 88,67 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde 0,3 Prozent höher mit 91,30 Dollar gehandelt. Händlern zufolge stützte den Preis auch die von der Internationalen Energieagentur IEA angehobene Verbrauchsprognose für 2011. Die Organisation rechnet nun mit einem täglichen Verbrauch von 1,32 Millionen Fass, 130.000 Barrel mehr als bislang prognostiziert.
Weizenpreis zieht an
An der Pariser Terminbörse Matif kletterte der Weizenpreis auf den höchsten Stand seit März 2008. Die Tonne des Getreides zur Lieferung im März wurde bis zu 1,3 Prozent höher mit 241,75 Euro gehandelt. Händlern zufolge verschlechtert der starke Regen in Australien die Qualität des dort geernteten Weizens, was den europäischen Exporteuren zusätzliche Geschäfte verschaffen dürfte. Der März-Kontrakt auf US-Weizen notierte gut ein Prozent fester bei 8,02 Dollar je Scheffel.
Der Goldpreis bewegte sich kaum. Die Feinunze des Edelmetalls kostete nahezu unverändert 1386,35 Dollar beziehungsweise 1046,62 Euro. Händlern zufolge gingen vom Devisenmarkt kaum Impulse aus, da der Euro sich bei rund 1,3250 Dollar einpendelte.
Quelle: ntv.de, rts