Anomalien im Währungshandel Euro bekommt Zuckungen
05.10.2010, 11:40 UhrAn den Devisenmärkten sorgt die Zinssenkung in Japan für einigen Wirbel. Der Kurs des Euro steigt kurzzeitig sprunghaft an. Händler vermuten weitere Ursachen.
Der Euro ist am Dienstagmorgen stark nach oben gestiegen. Binnen Minuten gewann die Gemeinschaftswährung fast einen US-Cent an Wert und kletterte bis auf 1,3774 Dollar. Händler hatten zunächst keine eindeutige Erklärung. In London sprachen einige von einer Nachfrage asiatischer Zentralbanken sowie einer US-Bank.
In Frankfurt verwiesen Händler auf Euro-stützende Aussagen von Währungskommissar Olli Rehn. "Er hat gesagt, dass der Euro nicht weiter die Hauptlast von Währungsanpassungen tragen kann, womöglich hat das etwas Optimismus aufkommen lassen", sagte ein Händler. Auch der Aktienmarkt zog kurz nach oben. Der Dax stieg um bis zu 0,4 Prozent auf 6158 Zähler.
Im Windschatten der Gemeinschaftswährung markierte der Preis für Gold ein neues Rekordhoch bei 1328,22 Dollar. Hintergrund der Euro-Aufwertung seien die überraschend gut ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und einige ihrer Mitgliedsstaaten, meinten Händler. Die Feinunze Gold notierte am Vormittag bei 1324,10 Dollar.
Nach der überraschenden Zinssenkung in Japan waren sichere Staatanleihen stärker nachgefragt. Der Bund-Future stieg zeitweise um 22 Ticks auf 131,93 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 2,230 Prozent.
In den Fokus der Anleger rückte erneut Irland. Die Ratingagentur Moody's hat die hoch verschuldete Inselrepublik unter Beobachtung gestellt. Sollte die Kreditwürdigkeit heruntergesetzt werden, dann wohl um eine ganze Notenstufe, hieß es. Der von Investoren geforderte Risikoaufschlag für zehnjährige irische Staatsanleihen zur vergleichbaren Bundesanleihe blieb allerdings recht stabil.
"Es ist keine große Überraschung, dass Moody's angesichts der Probleme in Irland Schwierigkeiten damit hat, das Rating zu halten", sagte ein Händler in Helsinki. "Die Spreads könnten sich im Laufe des Handels noch etwas ausweiten aber wohl nicht allzu viel."
Quelle: ntv.de, DJ/rts