Fußball

FC Sevilla krass bevorzugt Fußballer schnappen Urlaubern das Flugzeug weg

Air Nostrum machte sich bei seinen Passagieren extrem unbeliebt.

Air Nostrum machte sich bei seinen Passagieren extrem unbeliebt.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Das Team des FC Sevilla fliegt nach seinem Auswärtsspiel zurück in die Heimat - aber auf Kosten zahlreicher anderer Passagiere. Weil ihr gecharterter Flieger kaputt ist, nutzt die Airline kurzerhand ein Linienflugzeug. Die dort zum Boarding anstehenden Fluggäste müssen am Boden bleiben.

Dutzende Flugpassagiere sind in Spanien wegen der bevorzugten Behandlung von Profi-Fußballern am Boden geblieben. Der spanische Klub FC Sevilla profitierte nach seinem Spiel bei Celta Vigo (1:1) am Samstagabend von einer krassen Umbuchung durch die Airline Air Nostrum. Diese sorgte nicht nur bei den Betroffenen für Kritik und Aufregung. Die renommierte Zeitung "El País" sprach von einer "surrealistischen Situation".

Was geschah? Air Nostrum strich ihren Flug von Vigo nach Madrid ersatzlos, dabei waren die Passagiere laut "Faro de Vigo" schon zum Boarding aufgerufen. Plötzlich verschwand der Flug dann aber von den Infotafeln. Das Flugzeug wurde stattdessen benutzt, um das Team des Europa-League-Siegers zu transportieren, weil die vom Klub gecharterte Maschine defekt und nicht einsatzfähig war. Air Nostrum ist der Reisepartner des Klubs.

"Das passiert nur in einer Bananenrepublik. Der Fußball darf bei uns alles und alle überrumpeln", zitierte "El País" einen betroffenen Mann. Andere Medien schrieben, die Airline habe ermöglicht, dass sich die Fußballer "vordrängeln" und die betroffenen Kunden in Vigo im Nordwesten des Landes zu später Stunde "ihrem Schicksal überlassen".

Nach Medienberichten gab es für die Betroffenen keinen Ersatz - auch am darauffolgenden Tag gab es keinen Flug in die Hauptstadt. Die meisten Passiere legten die rund 600 Kilometer zwischen Vigo und Madrid am Sonntag schließlich mit Bussen und Taxis zurückgelegt, weil sie Termine oder interkontinentale Verbindungsflüge nicht verpassen wollten. Nach Medienangaben waren insgesamt zwischen 80 und 95 Menschen betroffen.

Die Airline räumte inzwischen den "bedauerlichen Fehler" ein, der einzig und allein beim Unternehmen gelegen habe. "Nächste Woche werden wir alle betroffenen Passagiere kontaktieren, um sie für die entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschädigen. Wir entschuldigen uns aufrichtig", hieß es auf X, vormals Twitter. Eine Betroffene auf X: "Entschuldigungen sind nicht genug. Wir wurden ohne Flug gelassen, weil ihr Prioritäten habt, die weder wir noch sonst jemand versteht."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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