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Twitter, Youtube, Skype Krisen-Infos aus dem Netz

Wenn nicht mehr viel funktioniert, hilft Twitter: Als in einigen Gegenden Japans nach dem Erdbeben das Telefonnetz zusammenbrach, informierten viele Bewohner Freunde und Familie über den Kurzmeldungsdienst.

Weil in Tokio nach dem Erdbeben das Telefon- und Handynetz zusammenbrach, aber das Internet noch lief, nutzten viele Menschen Twitter.

Weil in Tokio nach dem Erdbeben das Telefon- und Handynetz zusammenbrach, aber das Internet noch lief, nutzten viele Menschen Twitter.

Für Millionen atemlose Beobachter in aller Welt wurde das Netz zum schnellsten Informationskanal über die Katastrophe. Vor allem Twitter machte seinem Ruf als Turbo für Nachrichten und Gerüchte alle Ehre. Erste Meldungen über die Schockwellen kursierten binnen weniger Minuten, danach gingen Eilmeldungen, Augenzeugenberichte und Gebete für die Betroffenen im Sekundentakt um die Welt. Auch, als das Telefonnetz tot war: "Das einzige, was zu funktionieren scheint, ist Twitter", schrieb ein Autor der englischsprachigen Website "Timeout Tokyo" rund eine halbe Stunde nach dem Beginn des Bebens. Die vielen unbestätigten Berichte ließen Schlimmes erahnen.

Der Schweizer Unternehmer Oliver Reichenstein nutzte den Dienst als Ersatz für Telefon und SMS. Weil in Tokio das Telefon- und Handynetz zusammengebrochen war, aber das Internet noch lief, twitterte er seine Frau an. "Da kriegt man am schnellsten mit, was wichtig ist", skypte er später an die dpa.

Personensuche per Google

Das Internet sorgte dafür, dass Erdbeben und Tsunami in kürzester Zeit zu einem Informationsereignis globalen Ausmaßes wurden. Zu den TV-Bildern von CNN und BBC gesellten sich Livestreams japanischer wie internationaler Fernsehsender, die Bilder von brennenden Fabriken und brandenden Wellen auf den Bildschirm brachten. Amateurclips auf Portalen wie YouTube dokumentierten in vielen Variationen den Horror jener, die von den Schockwellen überrascht wurden. Auf dem Kanal "Citizentube", wo die Plattform Videos zu aktuellen Ereignissen bündelt, ist zu sehen, wie Menschen mit schwankender Kamera in der Hand aus einem Haus flüchten oder wie Supermarktregale heftig wackeln.

Zahlreiche Websites sollen helfen, das Chaos zu bewältigen: Wo sind Notunterkünfte für die Gestrandeten in der Innenstadt von Tokio? Wann erreicht der Tsunami die Küste von Hawaii? Google richtete auch eine Personensuche ein. Nutzer können dort auf Japanisch und Englisch Suchanzeigen aufgeben oder Informationen über sich selbst hinterlassen, um besorgte Verwandte oder Freunde zu informieren. Auf der Plattform sollen Suchanfragen und Wortmeldungen zusammenkommen. Eine ähnliche Funktion hatte der Internetriese bereits nach den Erdbeben in Haiti und Chile 2010 angeboten.

Quelle: ntv.de, dpa

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