Delta Engine von MobileBits Einstiegshilfe für Entwickler
25.10.2011, 11:26 UhrJahrzehntelang tüftelten Spieleentwickler an Software für Computer. Um die auch für mobile Endgeräte kompatibel zu machen, haben vier Hannoveraner die "Delta Engine" entwickelt. Mit ihrer Firma MobileBits sind sie ein Vorzeigebeispiel für erfolgreiche Gründungen. Doch wie alle anderen brauchen sie Geld. Und das ist nicht leicht zu bekommen in Deutschland.
Manche Karrieren starten aus einer Leidenschaft heraus, so wie die der Gründer von MobileBits. Schon in ihrer Schulzeit Mitte der 90er begannen die vier Hannoveraner mit der Entwicklung von Computerspielen. Spiele entwickeln sie heute noch. Doch damit die auch auf allen neuen Endgeräten laufen, brauchten sie eine Plattform, die ihre Spiele für alle neuen Betriebssysteme übersetzen kann. Und weil es die nicht gab, entwickelten sie ihre "Delta Engine" einfach selbst. Geschäftsführer Karsten Wysk sieht die Delta Engine als Brücke für die Windows-Entwickler: "So können sie ihr vorhandenes Knowhow weiter nutzen, um die neuen Plattformen wie Android, iphone, Windows Phone 7 zu erschließen."
Eine solche Entwicklerplattform vervielfacht die Absatzchancen der Spielesoftware auf einen Schlag. Und so dürfen sich die MobileBits über großartiges Feedback freuen: "Wir haben jetzt den privaten Betatest gestartet und haben über 1.000 Entwickler gehabt, die unbedingt teilnehmen wollten, ohne dass wir groß Werbung gemacht haben", so Wysk. "Auch im Forum sehen wir, dass die Leute auf diese Technologie gewartet haben."
Rechtlicher Rahmen fördert Gründungen
Inzwischen ist MobileBits ein Vorzeigebeispiel auf dem lahmenden deutschen Hightech-Gründermarkt. Jüngste Zahlen des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW weisen schon wieder einen Abwärtstrend aus. Allein die Softwareindustrie und die Hightech-Dienstleister sind hier die positive Ausnahme. Die Dienstleister profitieren von der neuen Rechtsform der Unternehmergesellschaft, die sich schon mit nur einem Euro gründen lässt, hat ZEW-Gründungsexpertin Bettina Müller festgestellt: "Mit der Einführung der Unternehmergesellschaft hat es einen deutlichen Shift nach oben gegeben. Und das Niveau ist bislang konstant geblieben."
Doch je kapitalintensiver das Geschäftsmodell, umso mehr leiden die Gründer unter der zu geringen finanziellen Unterstützung. MobileBits sucht seine Kapitalgeber dank Microsoft-Unterstützung inzwischen auch im kalifornischen Silicon Valley. Doch auch hierzulande lohnten sich Investitionen in Innovationstreiber wie das Cloud Computing, sagt Ralph Haupter, Chef von Microsoft Deutschland: "Die letzten Studien für Deutschland sagen, dass Cloud Computing Umsätze von 8 Milliarden Euro schaffen wird und dass bis 2015 rund 800.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen könnten."
Ideen groß machen
MobileBits setzt mit seiner neuartigen Plattform bereits jetzt auf die Cloud-Technologie und wurde in die Hightech-Gründerinitiative "unternimm was" von Microsoft aufgenommen. 20 Mitarbeiter hat das Unternehmen an seinen beiden Standorten Hamburg und Hannover inzwischen, eine Vertretung in den USA soll bald folgen. Eine Erfolgsgeschichte, die Nachahmer finden soll.
Das wünscht sich auch Ralph Haupter: "Wir wollen diese Ideen identifizieren und sie imternational groß werden lassen." Darauf hoffen auch die Macher von MobileBits. Doch auch sie stehen nun vor der Herkules-Aufgabe, mögliche Investoren vom kommenden Markterfolg zu überzeugen.
Quelle: ntv.de, ino