Vom Lancia Alfa zum Pu+Ra HPE Geniale Technik und italienische Grandezza - seit 1906
16.07.2023, 08:10 Uhr Artikel anhören
Lancia, der Hersteller solch visionärer Modelle wie Aurelia, Flaminia oder Stratos, hat sich als Überlebenskünstler erwiesen. Hier ein Lancia Aurelia B 24 Spider, ab 1954.
(Foto: Lancia_Stellantis)
Lancia steht vor einem Comeback - wieder einmal. Und die Italiener meinen es ernst, wie eine ganze Reihe angekündigter Modelle und das Concept Car Pu+Ra HPE zeigen. Mit den glanzvollsten Zutaten aus einer großen Vergangenheit startet Lancia in die Zukunft. Aber wer waren Gamma, Delta oder Aurelia eigentlich?
Lancia, diese zweitälteste bis heute lebende italienische Automobilmarke, ist schon viele Tode gestorben. Bahnbrechende Technik vom Feinsten ohne Rücksicht auf die Kosten, wunderschöne Traumautos in zu kleiner Stückzahl sowie sportliche Überflieger - das ist es, was der 1906 von Vincenzo Lancia gegründeten Premiummarke mehrfach fast zum Verhängnis wurde. Aber die Branchen-Auguren irrten sich zur Freude der vielen Lancia-Fans ein ums andere Mal mit ihren düsteren Prognosen. Der Hersteller solch visionärer Modelle wie Aurelia, Flaminia oder Stratos hat sich als Überlebenskünstler erwiesen und mischt bis heute in Italien mit dem extravaganten Ypsilon das Citycar-Segment auf.
War es damals die Flaminia, die einen Blick in die Zukunft der Formensprache ermöglichte, zeigt heute die vollelektrisch angetriebene Studie Lancia Pu+Ra HPE, wohin die Reise führt.
(Foto: Autodrom)
Ab 2024 kehrt Lancia mit neuen Modellen, die legendäre Namen tragen, auch nach Deutschland zurück. Ypsilon, Gamma und Delta heißen die künftigen Hoffnungsträger, mit denen die auf italienische Eleganz getrimmte Premiummarke des Stellantis-Konzerns passgenau zum 100-Jahre-Jubiläum des deutschen Lancia-Vertriebsstarts antritt. Furiose Racer, einst durch Rallye-Ikonen wie Stratos oder Rally 037 eine Kernkompetenz von Lancia, sind dagegen heute eine Sache der Stellantis-Schwester Alfa Romeo. Stattdessen verspricht die Lancia-Zukunft Sportlichkeit im Stil eleganter Gran Turismo, dazu futuristische Komfortfeatures in italienischer "alta moda" sowie innovative Antriebe - visualisiert in der neuen Studie Pu+Ra HPE. Zukunft mit Zitaten aus großer Vergangenheit, dafür steht dieses Concept Car.
Blick in den Rückspiegel
Auf dem Turiner Salon debütierte im Januar 1908 der erste Serien-Lancia, der Tipo 51, später umbenannt in Alfa 12 HP.
(Foto: Lancia_Stellantis)
Wer wissen will, wo die Reise von Lancia hinführen soll, muss also auch einen Blick in den Rückspiegel des zweitältesten bis heute existierenden italienischen Automobilherstellers wagen. Gegründet wurde die Marke mit dem traditionsreichen, unlängst aufgefrischten Logo von Lanze, Lenkrad und Schild am 29. November 1906 vom Fiat-Werksrennfahrer Vincenzo Lancia und seinem Freund, Claudio Fogolin. Wie der Massenhersteller Fiat war Lancia von Beginn an in Turin ansässig, echte Konkurrenten waren die beiden Konzerne allerdings nie, denn der technologie- und designverliebte Vincenzo Lancia spielte von Beginn an in der Premiumliga, dort wo Avantgarde angesagt ist.
Schon bei seinem ersten Pkw, dem Tipo 51 von 1908, später in Alfa 12 HP umbenannt, beeindruckte Vincenzo Lancia durch bahnbrechenden Leichtbau, und fünf Jahre später fuhr der Lancia Theta als erster Europäer mit serienmäßiger 6-Volt-Elektrik vor. Dann folgte ein von der Fachwelt als Jahrhundertauto gefeiertes Meisterwerk, der 1922 lancierte, distinguierte Lambda mit selbsttragender Karosserie und vorderer Einzelradaufhängung sowie kühnem V4-Motor. Schließlich der kompakte Aprilia von 1936, der mit Einzelradaufhängung rundum und stromlinienförmiger Karosserie alle Konkurrenten alt aussehen ließ. Für Vincenzo Lancia war es die letzte Konstruktion, denn der rastlose Ingenieur starb 1937 an einem Herzinfarkt.
Erstes Nachkriegsmodell 1950: Aurelia
"Design enthüllt das innere Wesen einer Sache", hatte Vincenzo Lancia einst postuliert - und dieses Credo gilt für Lancia bis heute. Als erstes Nachkriegsmodell debütierte 1950 die Aurelia mit revolutionärer viertüriger Pontonkarosserie ohne B-Säule und traumhaft schönen Coupés und Cabriolets - unter den verführerischen Blechkleidern stets revolutionäre Technik wie Transaxle-Bauweise und der erste Großserien-V6. Unter Hollywoodstars, Literaten und Intellektuellen galt Lancia nun endgültig als automobile Haute Couture und zukunftsweisende Alternative zu konservativen Engländern und feudalen deutschen Luxuskarossen.
Konnte es da noch eine Steigerung geben? Auf dem Turiner Autosalon 1955 präsentierte Battista Pininfarina den Lancia Florida, eine Stilstudie, die das Oberklassemodell Lancia Flaminia vorwegnahm und zugleich die Ära des Trapezdesigns in geometrischen, kantigen Linien mit klar gegliederten drei Volumina und einer fast schwebend leichten Dachkonstruktion einleitete.
Stilzitate von Trabant bis Rolls-Royce
Den Code HPE verwendete Lancia erstmals 1975 für einen Shooting Brake auf Basis des Lancia Beta.
(Foto: Lancia_Stellantis)
Anfang der 1960er stellte Pininfarina nicht ohne Stolz fest, dass 90 Prozent aller neuen Autos Stilelemente seiner Lancia Florida und Flaminia zitierten, von Trabant bis Rolls-Royce, das Trapezdesign beeinflusste über 100 Typen. War es damals die Flaminia, die einen Blick in die Zukunft der Formensprache ermöglichte, zeigt heute die vollelektrisch angetriebene Studie Lancia Pu+Ra HPE, wo die Reise hinführt. "Beginnend mit dem Ypsilon werden unsere Autos der Zukunft vom Lancia Pu+Ra HPE inspiriert sein", erklärte dazu Luca Napolitano, CEO der Marke, also auch der 2026 folgende SUV Gamma und der für 2028 vorgesehene kompakte Delta. Eine Hommage an die Leuchttürme Aurelia und Flaminia setzt der neue pure plus radikale HPE (High Performance Electric) durch die fließende, nach hinten abfallende Seitenlinie und die Lackfarbe "Progressive Green", die auf das strahlende "Azzurro Vincennes" des Lancia Flaminia Bezug nimmt.
Den Code HPE verwendete Lancia erstmals 1975 für einen Shooting Brake auf Basis des Lancia Beta, allerdings damals mit der Bedeutung "High Performance Estate". Dieser HPE führte die Idee legendärer Shootingbrakes wie des Volvo 1800 ES "Schneewittchen" in eine neue Dekade. Mit dem auch technisch progressiven Beta und seiner verzweigten Modellfamilie stieg Lancia zu neuer Größe auf, nachdem Fiat die finanziell malade Marke 1969 übernommen hatte.
Derweil holte der vom genialen Marcello Gandini konsequent keilförmig gezeichnete Supersportwagen Stratos den ersten Rallye-WM-Titel und eröffnete damit eine WM-Trophäensammlung, die der kantig-funktionale Lancia Delta als erfolgreichstes Rallyauto aller Zeiten in den 1980ern und frühen 1990ern zum Höhepunkt führte. Beim Concept Car Pu+Ra HPE sind es die runden Rückleuchten, die dem Stratos Referenz erweisen und die klaren Konturen erinnern an den ikonischen Delta, damals eine exklusive Alternative zu Fiat Ritmo oder VW Golf.
Lancia Ypsilon erlangte Kultstatus
1985 hatte der Autobianchi A112 beziehungsweise Lancia Y10 seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon.
(Foto: Lancia_Stellantis)
Als Inbegriff des italienischen Fashion-Minis etablierte sich dagegen ab 1985 der Lancia Y10, in späteren Generationen Ypsilon genannt. Mit extravaganter Couture gewann das Italo-Stadtauto Kultstatus, bis zum aktuellen Ypsilon erzielte die Alternative zu VW Polo oder Opel Corsa zumindest in Italien verblüffende Verkaufserfolge. "Maßgefertigter Luxus" nannte Lancia sein Lifestylekonzept. Den Schick des für 2024 angekündigten Ypsilon soll bereits das Concept Pu+Ra HPE reflektieren.
Bleibt noch der Lancia Gamma, das exaltierte Vierzylinder-Flaggschiffmodell aus dem Jahr 1976, das 50 Jahre später als vollelektrischer SUV zurückkehrt. In der Studie Pu+Ra HPE zitieren die horizontalen Linien der Heckscheibe die Jalousien-artigen Details an C-Säule und Heck des Gamma, der übrigens auch als Pininfarina-Coupé für Furore sorgte, aber in den Verkaufszahlen klein blieb.
Welche besondere Faszination von klassischen Lancia ausgeht, erklärt Experte Frank Wilke von der Oldtimer-Bewertungsorganisation Classic Analytics: "Im Gegensatz zum Konkurrenten Alfa Romeo war das Lancia Design stets eine Idee weniger sportlich, dafür aber eleganter. Häufig in Dunkelblau lackiert standen sie als Neuwagen gern vor den Villen des italienischen Adels."
Chronik
1906: Am 29. November gründet Vincenzo Lancia mit Claudio Fogolin in Turin die Lancia & C. Fabbrica Automobili
1907: Im September wird das erste Fahrzeug als Prototyp präsentiert
1908: Auf dem Turiner Salon debütiert im Januar der erste Serien-Lancia, der Tipo 51, später umbenannt in Alfa 12 HP. Schon dieser erste Lancia wird bis nach Nordamerika exportiert
1909: Zweites Serienmodell ist der Lancia Beta
1911: Das Lancia-Logo wird entworfen von Carlo Biscaretti di Ruffa, Sohn eines der Fiat-Gründer. Das Logo zeigt ein Lenkrad mit vier Speichen und eine Lanze mit Lancia-Flagge.
1912: Nutzfahrzeuge ergänzen das Programm
1913: Der Lancia Theta ist das weltweit erste Fahrzeug mit kompletter 6-Volt-Elektrik, insbesondere Magnetzünder, Lichtmaschine und beleuchtetem Cockpit
1915: Patenterteilung auf den V-Motor mit gepaarten Pleuelstangen
1922: Vincenzo Lancia heiratet seine Sekretärin Adele Miglietti und wird später Vater von drei Kindern. Die Lancia-Produktionszahl steigt auf über 5.000 Einheiten. Der Lancia Lambda verfügt als weltweit erstes Fahrzeug über ein selbsttragendes Chassis aus Pressstahl, vordere Einzelradaufhängung und Teleskopstoßdämpfer. Verantwortlicher Konstrukteur ist Battista Falchetto
1925: Der Lancia-Verkauf in Österreich, Deutschland und der Schweiz beginnt. Das Startsignal gibt der Wiener Händler Smoliner & Kratky, der eine Lancia-Vertretung am Stubenring eröffnet
1937: Vincenzo Lancia stirbt an einem Herzinfarkt, kurz vor der Premiere des Lancia Aprilia mit neuartiger Formensprache und aufwändiger Hinterachskonstruktion
1939: Lancia Ardea im Stromliniendesign
1947: Gianni Lancia, Sohn von Vincenzo, übernimmt im Alter von 24 die Unternehmensführung
1950: Marktstart des legendären Lancia Aurelia. Das Aurelia B20 Coupé belegt im Folgejahr den zweiten Platz bei der Mille Miglia
1953: Die Aurelia bekommt mit der Appia eine kleine Schwester
1954: Lancia engagiert sich mit dem Monoposto Typ D50 ab dem Großen Preis von Spanien in der Formel 1
1955: Ein neu erbautes monumentales Hochhaus wird repräsentatives Lancia-Hauptquartier, während das Unternehmen in eine Krise stürzt. Das Formel-1-Team wird aufgelöst, die Technik an Ferrari übergeben. 1956 gewinnt Ferrari mit dem D50 die Formel-1-Weltmeisterschaft
1956: Die Führung von Lancia wird an den Industriellen Carlo Pesenti übergeben
1957: Neues Flaggschiff ist der Lancia Flaminia, vorgestellt auf dem Genfer Salon
1960: Das Mittelklassemodell Flavia geht an den Start
1962: Noch vor Marktstart der kompakten Fulvia Limousine beginnt die Entwicklung des Fulvia Coupé
1965: Weltpremiere des Fulvia Coupé auf dem Genfer Salon. Ende des Jahres erfolgt der Marktstart des Fulvia Sport. Mit der Fulvia engagiert sich Lancia nach zehnjähriger Unterbrechung wieder im Motorsport. Von 1965 bis 1973 gewinnt ein Lancia Fulvia die italienische Rallyemeisterschaft
1967: Lancia erlebt sein bisher bestes Jahr, in dem insgesamt 43.000 Fahrzeuge produziert werden
1969: Am 24. Oktober kommuniziert Fiat die Übernahme von Lancia. Gewinn der Europäischen Rallyemeisterschaft durch ein Fulvia Coupé, dieser Triumph wird 1973 wiederholt
1970: Bertone präsentiert den messerscharfen, keilförmigen Stratos Zero als Vorboten des dreifachen Rallye-Weltmeisters Lancia Stratos, der 1971 Weltpremiere feiert
1972: Sandro Munari siegt bei der Rallye Monte Carlo. Damit legt Munari für Lancia die Grundlage für den Gewinn der FIA International Championship for Manufacturers. Im November feiert auf dem Turiner Salon die Lancia Beta Limousine Weltpremiere. Der Beta wird Nachfolger des Fulvia
1973: Gewinn der Europäischen Rallyemeisterschaft 1973 für das Fulvia Coupé. Im Juni Pressedebüt für das Lancia Beta Coupé, Publikumspremiere auf der Frankfurter IAA im September. Lancia erzielt eine Jahresproduktion von 52.631 Einheiten, neuer Höchststand
1974: Auf dem Turiner Salon wird der Beta Spider vorgestellt, Produktion bei Zagato
1975: Der Shootingbrake Beta HPE feiert auf dem Genfer Salon Weltpremiere. Ebenfalls in Genf wird der Lancia Beta Montecarlo vorgestellt. Produktion bei Pininfarina
1976: Produktionsauslauf des Fulvia Coupé im Januar. Nachfolger wird das Lancia Beta Coupé
1977: Die Lancia-Jahresproduktion steigt auf 68.944 Einheiten. Ein antiquiertes Lackierverfahren, schlechte Stahlqualität und mangelnder Korrosionsschutz führen zu schwerwiegenden Rostproblemen an tragenden Teilen
1979: Die Entwicklung einer neuen Modellreihe der oberen Mittelklasse wird zwischen Lancia (Modell Thema) und Saab (Modell 9000) vereinbart. Später beteiligen sich Fiat und das noch unabhängige Unternehmen Alfa Romeo an dem Projekt "Tipo 4". Bei der IAA in Frankfurt feiert der Lancia Delta (Typcode 831) Weltpremiere
1980: Verkaufsstart für den Delta in Deutschland. Auszeichnung mit dem Medienpreis "Auto des Jahres 1980". In Skandinavien erfolgt der Vertrieb als Saab 600. Im Frühling Marktstart für die Stufenhecklimousine Trevi (Tre Volumi). Der Montecarlo Turbo gewinnt für Lancia die Sportwagen-Marken-Weltmeisterschaft, erneuter Titelgewinn im Folgejahr
1982: Auf dem Turiner Salon debütieren Lancia Trevi Volumex und der Lancia Rally 037 als Weiterentwicklung des Montecarlo
1983: Einführung der Versionen Lancia Delta 1.6 Turbo HF und 1.6 Turbo HF Martini. Die neue Turbo-Technik ersetzt die bisher bei Lancia eingesetzten Volumex-Kompressoren (Rally, Trevi, Beta Coupé und HPE)
1984: Im Oktober erfolgt der Marktstart des Lancia Thema
1985 wurde der auf 200 Einheiten limitierte Lancia Delta S4 Stradale vorgestellt, eine zu Homologationszwecken produzierte Straßenversion des WRC-Autos.
(Foto: Lancia_Stellantis)
1985: Der Autobianchi A112 beziehungsweise Lancia Y10 feiert seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon. Gewinner des Designpreises Torino-Piemonte. Produktion im Werk Desio/Mailand, später auch in Arese, Pomigliano d'Arco und in Turin. Vorstellung des auf 200 Einheiten limitierten Lancia Delta S4 Stradale, einer zu Homologationszwecken produzierten Straßenversion des WRC-Autos
1986: Die Thema-Verkaufszahlen übertreffen alle Erwartungen, sodass Lancia eine zweite Produktionslinie im Alfa-Romeo-Werk in Arese startet neben der Fertigungslinie in Chivasso. Auf dem Turiner Salon zeigt Lancia den Typ 8.32 mit Ferrari-Motor. Mit sechs Gesamtsiegen (1986, 1987, 1988, 1989, 1990 und 1992) ist der Lancia Delta das erfolgreichste Auto in der Geschichte der Rallye Monte Carlo. Im Herbst erwirbt Fiat den staatlichen Konzern Alfa Romeo und legt diesen mit Lancia im neuen selbständigen Unternehmen Alfa Lancia Industriale S.p.A. zusammen
Auf der IAA 1987 hatte der Delta HF Integrale seine Weltpremiere, eine Weiterentwicklung des Delta HF 4WD.
(Foto: Autodrom)
1987: Auf der IAA feiert der Delta HF Integrale Weltpremiere, eine Weiterentwicklung des Delta HF 4WD. Als Rallyefahrzeug der Gruppe A geht der Delta HF 4WD an den Start. Lancia erringt den Rallyeweltmeisterschaftstitel in der Konstrukteurswertung, ein Erfolg, den Lancia mit dem Delta bis einschließlich 1991 wiederholt, plus mehrere Fahrer-WM-Titel
1991: Im Rahmen der Eingliederung von Alfa Romeo in den Fiat-Konzern beendet Lancia sein Engagement im Motorsport zugunsten von Alfa Romeo
1993: Der Lancia Delta wird in zweiter Generation eingeführt
1994: Im August ersetzt der Lancia Kappa den Thema. Der Zeta wird als erster Lancia Minivan eingeführt und ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsentwicklung von PSA Peugeot Citroen mit Fiat Auto
Die zweite Generation des kleinsten Lancia ging 1996 unter der Bezeichnung Y an den Start.
(Foto: Lancia_Stellantis)
1996: Die zweite Generation des kleinsten Lancia geht unter der Bezeichnung Y (interner Code Typ 840) an den Start. Schon in den ersten beiden Monaten nach Vorstellung gehen für den Lancia Y 42.000 Bestellungen ein
1999: Der Lybra ersetzt das seit 1989 gebaute Mittelklassemodell Dedra
2002: Auf dem Genfer Salon debütiert der Minivan Phedra als Nachfolger des Zeta. Markstart des neuen Flaggschiffs Thesis
2003: Nach rund 800.000 gebauten Einheiten des Y (1996-2003) debütiert im September die dritte Generation des Mini-Lancia unter der Modellbezeichnung Ypsilon (interner Code Typ 843)
2007: Lancia firmiert nun als Lancia Automobiles SpA. Neues Modell ist der Mini-Van Musa
2008: Der Delta wird in dritter Generation und in größerem Format vorgestellt
2011: Auf dem Genfer Automobilsalon feiert der Lancia Ypsilon in vierter Generation Weltpremiere, erstmals in einer fünftürigen Version. Ende des Jahres präsentiert Lancia einen neuen Thema auf Chrysler-Basis
2014: Die schrittweise Einstellung der Marke beziehungsweise die Beschränkung auf den Heimatmarkt wird bekannt gegeben
Auf dem Genfer Automobilsalon 2011 hatte der Lancia Ypsilon in vierter Generation Weltpremiere, erstmals in einer fünftürigen Version.
2015: Auf dem Genfer Salon feiert Lancia den 30. Geburtstag des Ypsilon. Insgesamt wurden bislang 2,7 Millionen Einheiten des Ypsilon ausgeliefert. Neben dem Voyager ist der Ypsilon letzter Lancia auf dem deutschen Markt, denn auch der Delta ist ausgelaufen. Auf verschiedenen Märkten erfolgt der Lancia-Vertrieb unter dem Markenzeichen Chrysler
2016: Beschränkung der Marke auf den italienischen Markt, dies mit dem Ypsilon
2021: Der Stellantis-Konzern geht aus der Fusion der Automobilkonzerne FCA Fiat Chrysler Automobile mit der Groupe PSA hervor und Lancia ist eine der Stellantis-Marken
2022: Lancia präsentiert ein aufgefrischtes Markenlogo. Die Marke ist weiterhin nur in Italien präsent, kündigt aber die Rückkehr nach Deutschland und auf weitere europäische Märkte an
2023: Mit dem elektrisch angetriebenen Konzeptfahrzeug Lancia Pu+Ra HPE gibt Lancia einen Ausblick auf die kommenden Serienmodelle der Marke. Die Bezeichnung Pu+Ra steht für Pur und Radikal, HPE erinnert zwar an den Beta HPE (High Performance Estate), bedeutet jetzt aber High Performance Electric
2024: Marktstart des neuen vier Meter kurzen Lancia Ypsilon als Hybrid- und Elektroversion. In Deutschland soll der Vertrieb über 25 Handelspartner erfolgen, jeder zweite Ypsilon soll online verkauft werden
2025: Geplante Vorstellung eines sportlichen Lancia Ypsilon HF
2026: Ein neuer vollelektrischer Lancia Gamma soll als SUV im 4,60-Meter-Format kommen. Ab diesem Jahr will Lancia ausschließlich vollelektrisch angetriebene neue Modelle lancieren
2028: Lancia verkauft nur noch vollelektrische Fahrzeuge, darunter eine neue Generation des Delta im 4,40-Meter-Format
Quelle: ntv.de, Wolfram Nickel, sp-x