Zukunftspläne der Koreaner Kia setzt auf Power und Profil
07.02.2022, 09:38 Uhr
Auch bei Kia stehen alle Signale für die Zukunft auf Elektromobilität.
(Foto: Collage)
Kia hat nicht nur mit einem neuen Logo deutlich gemacht, dass die Marke sich verändern will. Auch beim Design der kommenden Fahrzeuge gehen die Koreaner einen sehr eigenen Weg. Angesagtes Ziel ist es, dass bis 2026 neun rein elektrisch betriebene Fahrzeuge auf dem Markt sein sollen.
Selten gestaltete sich die Neuausrichtung einer Automarke so offensichtlich wie bei Kia. Mit Blick auf den neu vorgestellten Schriftzug könnte man aber auch sagen, rätselhaft. Zunächst weiß eigentlich niemand, was er bedeuten soll. Nicht wenige lesen ihn als K mit einem auf den Kopf gestellten N.
Als Nächstes strich Kia aus dem Konzernnamen das Wort "Motors". Denn Motoren im herkömmlichen Sinne wird es bei den Koreanern auf lange Sicht nicht mehr geben. Mit dem vollelektrischen Crossover EV6 - an dem auch der neue Schriftzug debütierte - sowie der neuen Generation des Sportage zeigt die Marke sehr selbstbewusst, in welche Richtung das Design der Zukunft läuft.
Concept EV9
Auch das Concept EV9, das im vorigen Herbst auf der Los Angeles Auto Show präsentiert wurde, ist ein beredtes Zeichen, wie es bei Kia weitergeht. Hierbei handelt es sich um ein Fullsize-SUV mit einem sehr bullig-kantigen Look, gezeichnet vom ehemaligen BMW-Designer Karim Habib. Selbst wenn es die für ein Concept-Car typischen Portaltüren und das eckige Lenkrad nicht in die Serie schaffen werden, auch so wäre das knapp fünf Meter lange SUV ein mutiges Statement.
Der EV9 basiert wie der EV6 auf der neu entwickelten 800-Volt-Konzernplattform E-GMP und könnte bereits 2023 in den Markt starten. Positioniert ist er eine halbe Klasse über dem Sorento. Dieser erhält im selben Jahr sein erstes Facelift. Beide Modelle laufen somit etwa zwei Jahre parallel weiter. Ob der Sorento danach ohne Nachfolger ausläuft, lässt Kia offen. Möglich wäre, dass der Sorento von einem rein elektrisch fahrenden EV8 beerbt wird und dann auch in diesem Segment die Verbrenner Geschichte sind.
Neun E-Modelle bis 2026

Der kommende Niro steht auf der Multi-Traktions-Plattform, die alle Antriebsarten zulässt.
(Foto: Kia)
Beim Thema Elektroantrieb drückt die koreanische Marke ohnehin mächtig auf die Tube. Bis 2026 soll die Produktpalette in Europa neun vollelektrische Modelle umfassen, wovon sieben auf der E-GMP stehen und zwei auf der Multi-Traktions-Plattform (MTP) aufsetzen werden. Die MTP lässt auch die Integration von Verbrennern und Plug-in-Hybriden zu. Auf ihr stehen der E-Soul und auch der nächste Niro, der im Sommer in zweiter Auflage zu den Händlern rollt. Erneut wird es das Modell als Full-Hybrid, als Plug-in-Hybrid und rein batterieelektrisch angetrieben geben.
Eine elektrische Limousine auf E-GMP-Basis, wie bei der Schwestermarke Hyundai, steht bei Kia vorerst nicht auf dem Plan. Die Strategie besteht zunächst darin, E-Crossover und E-SUVs zwischen die Verbrenner-Segmente zu schieben. Der EV6 parkt größenmäßig zwischen Sportage und Sorento. Nach ganz oben rundet der EV9 die Elektrofamilie ab. Unterhalb des EV6 käme ein EV5 infrage. Das Kompakt-SUV würde die Lücke zwischen Sportage und Niro belegen. Ob und wann da etwas kommt, verrät Kia nicht. Angeblich aber will man hierzu aber Ende 2022 ein weiteres Concept-Car auf E-GMP-Architektur präsentieren.
EV6 GT könnte den Kia Stinger ablösen
Klarer sind die Aussichten für dieses Jahr. Derzeit hat der neue Sportage seinen Marktstart. Für Kia ist das Modell eine Volumensäule, jeder fünfte Neuwagen im C-Segment ist ein SUV. Den Sportage bietet Kia, wie zuvor als Diesel und Benziner, am April 2022 erstmals auch als Plug-in-Hybrid an. Fertig entwickelt ist zudem ein Full-Hybrid. "Hier ist jedoch noch nicht entschieden, ob wir diese Version in Deutschland verkaufen, solange es für den Plug-in-Hybrid noch eine Förderprämie gibt", sagt Kia Deutschland Geschäftsführer Thomas Djuren.
Eine Modellauffrischung erhält im Sommer der XCeed. Neben einigen kosmetischen Retuschen werden bei dem kompakten Crossover Motoren und Elektronik (Konnektivität) modernisiert. Im Herbst hat dann der EV6 als GT sein Debüt, die Markteinführung ist für November geplant. Beide E-Motoren im GT werden über eine Leistung von 585 PS verfügen. Zu hören ist, dass der EV6 GT vermutlich den Kia Stinger in Rente schicken wird.
Quelle: ntv.de, Michael Specht, sp-x