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Super-SUV kommt teilelektrisch Lamborghini Urus SE - 800 PS starkes Hybrid-SUV mit Stecker

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Vor allem die neuen Scheinwerfer des Lamborghini Urus SE sehen markant aus.

Vor allem die neuen Scheinwerfer des Lamborghini Urus SE sehen markant aus.

(Foto: Lamborghini)

Wuchtig geht der Lamborghini Urus in die zweite Runde. Und zwar mit einem hybridisierten Antriebsstrang, um mehr Power bei reduzierter CO2-Emission zu generieren. ntv.de hat bereits Platz genommen im italienischen Super-SUV.

Dass der Urus für Lamborghini ein wirtschaftlich wichtiges Fahrzeug ist, kann man auch daran ablesen, wie der Hersteller sein Schweizer Taschenmesser der Sportwagenwelt präsentiert: nämlich mehrfach. Erst am Firmensitz in Sant Agata in noch geheimer Mission, dann auf der Auto China in Peking ganz offiziell und nun sogar in Modena, der heiligen Ferrari-Provinz. Schön provokativ, oder?

Viele Sicken im Blech machen den Lamborghini Urus athletisch im Auftritt.

Viele Sicken im Blech machen den Lamborghini Urus athletisch im Auftritt.

(Foto: Lamborghini)

Da steht das fertige Fahrzeug nun also, allerdings verbergen sich die hauptsächlichen Änderungen eher unter dem Blech. Aber langsam, ein bisschen an der Optik haben die Italiener schon gefeilt, um wenigstens dem versierten Betrachter anzuzeigen, dass ihm gerade das modifizierte Modell entgegenkommt. Und das lässt sich zumindest von vorn ziemlich gut ausmachen, denn die Scheinwerfer (Matrix-LED) des überarbeiteten Urus fallen deutlich glatter aus. Eine markante Umrandung in Form von LED-Tagfahrlicht verleiht der Front zumindest Wiedererkennbarkeit. Auch das Heck haben die Kreativen überarbeitet, insbesondere dahingehend, dass der Urus jetzt mehr Abtrieb erzeugt als früher, was sich auf die Fahrstabilität auswirken soll.

Nach wie vor gestaltet sich das Urus-Cockpit wild mit vielen Knöpfchen.

Nach wie vor gestaltet sich das Urus-Cockpit wild mit vielen Knöpfchen.

(Foto: Lamborghini)

Und innen? Hier tummeln sich viele Knöpfchen, duftet viel feines Leder. Und nicht überbordend viel, aber genug Display in leicht veränderter Konfiguration - aber quasi wie gehabt. Auch in die Gestaltung haben die Designer kaum eingegriffen. Wer einen Blick auf das Kombiinstrument wirft, kann nach wie vor Gene des Volkswagen-Konzerns erkennen.

Der V8 bleibt als klassisches Element

Diese finden sich freilich auch unter der Haube, beispielsweise in Form des Konzern-Achtzylinders mit der Kennzeichnung EA825. Dabei handelt es sich um einen direkteinspritzenden Vierliter mit doppelter Turboaufladung. Das Triebwerk präsentiert sich in der Leistung leicht reduziert und bringt 620 PS (statt bis zu 666 im Urus Performante) auf den Prüfstand, allerdings ist das noch nicht alles. Beim SE kommen ja noch 192 elektrische Pferdchen dazu, um insgesamt 800 PS sowie 950 Newtonmeter im Antriebsstrang zu erzielen.

Die ausgeprägte Spoilerlippe am Heck sorgt für mächtig Abtrieb bei hohem Tempo.

Die ausgeprägte Spoilerlippe am Heck sorgt für mächtig Abtrieb bei hohem Tempo.

(Foto: Lamborghini)

Damit gerät der Lamborghini Urus zwar druckvoll wie nie, wird aber wegen der überstarken BEV-SUV à la Lotus-Eletre-Topmodell oder Tesla Model X Plaid mit 905 respektive 1020 PS nicht zum Autoquartett-König. Doch auch wenn bisher noch kein fertiges Serienexemplar des Urus gefahren ist, deutet der Antriebsstrang darauf hin, dass der Italiener ziemlich sportlich unterwegs ist und es nicht nur auf die reinen Zahlen ankommt.

So gibt es eine elektrische Torque-Vectoring-Einheit mit elektrohydraulischer Lamellenkupplung, um die Kraft variabel zwischen den beiden Achsen verteilen zu können - das ist spannend mit dem Elektroaggregat, weil es einfach schneller reagiert als der Verbrenner. Und dann gibt es ja noch den V8-Sound dazu. Außerdem soll ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial an der Hinterachse dafür sorgen, dass der Allradler heckbetont übersteuernd agiert. Dazu kommt noch eine variable Luftfederung in Kombination mit aktiven Stabilisatoren zum Ausgleich von Nick- und Wankbewegungen.

Ab sofort versteckt sich eine Batterie (knapp 26 kWh) im Lamborghini Urus, die extern aufgeladen werden kann.

Ab sofort versteckt sich eine Batterie (knapp 26 kWh) im Lamborghini Urus, die extern aufgeladen werden kann.

(Foto: Lamborghini)

Für Dynamik in allen Disziplinen ist also wohl gesorgt - man darf gespannt sein. Zum guten Ton gehört allerdings auch, dass man mit dem Urus rund 60 Kilometer auf allen vieren rein elektrisch fährt (bis 130 km/h), angetrieben durch die im Getriebe sitzende Elektromaschine und gespeist von einem knapp 26 kWh großen Akku. Doch ist das ein reales Szenario? Ich muss ein bisschen schmunzeln bei dem Gedanken. Aber immerhin dürfte sich die Urus-Klientel eine Photovoltaikanlage leisten können (grüner Strom kostenlos und so).

Nutzt man beide Aggregate gemeinsam, soll es binnen 11,2 Sekunden von 0 auf 200 km/h gehen. Die Topspeed liegt bei 312 Sachen. Lamborghini wirbt übrigens mit einer Reduktion des Leistungsgewichts von 3,3 auf 3,13 Kilogramm je PS. Soll das etwa ernst gemeint sein? Da sieht man mal, wie viel Gewicht ein doppelter Antriebsstrang so mit sich bringt. Zweieinhalb Tonnen Leergewicht sind einfach gesetzt.

Welche Gründe sprechen noch dafür, den Lamborghini zu kaufen? Die Italiener machen ihr Produkt jedenfalls in ziemlich plastischer Art und Weise schmackhaft. Selbst im Präsentationsraum wird das deutlich. Überall an den Wänden hängen große Farbtafeln nicht bloß mit den Namen der Lacktöne. Die Palette ist so umfangreich, dass die Kreativen zunächst grob nach verschiedenen Farbspektren unterteilen (also die Grundfarbräume gelb, blau, braun, grün und rot) und innerhalb dieser kann der Kunde zwischen den verschiedenen Tönen wählen. Insgesamt sind bereits rund 100 vorkonfigurierte Lackfarben erhältlich. So wird das Urus-Vergnügen auf Wunsch ziemlich bunt, aber auch ziemlich teuer.

Zu den Preisen äußert sich der Hersteller zwar noch nicht, aber dass er deutlich oberhalb von 200.000 Euro angesiedelt sein wird, liegt auf der Hand. Die Auslieferung wird im Laufe dieses Jahres erfolgen. Die reinen Verbrenner werden dann entfallen.

Quelle: ntv.de

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