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Der Schwede mit dem Hammer Volvo XC60 - kleiner Thor in Genf

Der kleine Bruder des Volvo XC90 feierte auf dem Autosalon in Genf seine Premiere.

Der kleine Bruder des Volvo XC90 feierte auf dem Autosalon in Genf seine Premiere.

(Foto: Holger Preiss)

Der eine oder andere hat sich vom Design des neuen Volvo XC60 vielleicht mehr versprochen. Letztlich ist der in Genf präsentierte kleine Bruder des XC90 aber in sich stimmig und in Details sogar ein kleiner Hammer.

Wie inzwischen häufig auf Messen sind die eigentlichen Premieren rar gesät. Und dennoch gibt es sie. Volvo hat den Autosalon in Genf genutzt, um den neuen XC60 zu präsentieren. Die einen dürften begeistert sein, die anderen eher enttäuscht. Für die erste Fraktion ist es die konsequente Fortsetzung des durchaus ansprechenden Designs, das schon den V90 und den XC90 prägt. Die anderen haben sich aber vielleicht durch die Ansage der Schweden auf etwas ganz Neues gefreut. Das ist der XC60 mit Blick auf die beiden anderen Fahrzeuge aber nicht. Denn je nachdem wie man die Sache interpretieren möchte, sieht er aus wie ein erhöhter V90 oder ein geschrumpfter XC90. Das mag auch daran liegen, dass der XC60 ebenfalls auf der skalierbaren Produktarchitektur aufbaut, die auch die größeren Modelle nutzen.

In der Heckansicht bleibt sich der Volvo XC60 treu.

In der Heckansicht bleibt sich der Volvo XC60 treu.

(Foto: Holger Preiss)

So strahlen auch die XC60-Scheinwerfer im sogenannten "Thors Hammer"-Design, in höheren Ausstattungen gibt es den hochglänzenden schwarzen Kühlergrill, verchromte Endrohre, die sich zum Dach verjüngende Hecklappe mit den flankierenden Heckleuchten. Alles in allem ist der neue XC60 dank einer langen Motorhaube, einem deutlich steiler abfallenden Dach und einer ansteigenden Schulterlinie um ein Vielfaches dynamischer als sein Vorgänger. Das wirkt optisch auch leichtfüßiger als beim großen Bruder.

Einstieg unter 50.000 Euro

Im Innenraum gleichen sich die Fahrzeuge gar wie ein Ei dem anderen: Großer Touchscreen in der Mittelkonsole, volldigitale Instrumententafel, Startknopf in Diamant-Optik und wunderbare Sitze. Über Platzprobleme muss man auch in der neuen Generation nicht klagen, was eine erste Sitzprobe durchaus unter Beweis stellte. Oberklasse-Feeling, das beim XC60 mit einem Einstiegspreis von 48.050 Euro beginnt.

Der Innenraum gleicht den 90gern wie ein Ei dem Anderen.

Der Innenraum gleicht den 90gern wie ein Ei dem Anderen.

(Foto: Holger Preiss)

Für das Geld wird der Schwede von einem 190 PS starken Vierzylinder befeuert und trägt das bekannte Kürzel D4 AWD an der Heckklappe. Eine Stufe darüber arbeitet das gleiche Triebwerk mit 235 PS im D5 AWD. Daneben sind zwei aufgeladene Benzin-Direkteinspritzer erhältlich: der T5 AWD mit 254 PS und der T6 AWD mit 320 PS. Highlight der Antriebspalette ist der Plug-in Hybrid T8 Twin Engine AWD, bei dem die Systemleistung durch die Kombination aus Benzinmotor an der Vorderachse und Elektromotor an der Hinterachse auf 407 PS klettert. Der Doppelherz-Volvo erledigt den Sprint auf Tempo 100 in 5,3 Sekunden. Zum Marktstart fahren alle Modelle mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb vor, ob Volvo für preissensible Käufer später eine Variante mit Frontantrieb nachschieben wird, ist noch offen.

Wegweisende Assistenten in Serie

Auch bei der Ausstattung lässt sich Volvo nicht lumpen: Bereits in der Grundausstattung ist das neue "Oncoming Lane Mitigation System" zu haben. Dahinter verbirgt sich ein Assistent, der mit Hilfe eines aktiven Lenkeingriffs den Zusammenstoß mit entgegenkommenden Fahrzeugen verhindert. Auch die sogenannte "Run-off Road Protection", die beim Abkommen von der Straße vor Verletzungen schützt, sowie die "Road Edge Detection" zum Schutz vor dem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrbahn gehören in allen Varianten zum Serienumfang. Die City-Notbremsfunktion wird im neuen XC60 erstmals durch eine Lenkunterstützung für Ausweichmanöver erweitert. Hier setzen die Schweden neue Maßstäbe.

Weitere Extras bietet Volvo mit einem 3D-Navigationssystem mit dynamischer Zielführung und Echtzeit-Verkehrsinformationen, der Smartphone-Integration mit Apple CarPlay und Android Auto, dem Volvo Pilot Assist für teilautonomes Fahren bis 130 km/h, dem Notrufsystem Volvo On Call mit WiFi-Hotspot und dem Panorama-Glas-Schiebedach. Wer den XC60 die vielen kleinen Extras gönnt, wird sich aber mit Sicherheit in Windeseile von dem sehr attraktiven Einstiegspreis entfernen.

Quelle: ntv.de

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