Migration

Kutzers Corner Staat wird renditebewusst

Ob Reiche oder Durchschnittsverdiener - viele Deutsche haben kein schlechtes Gewissen, wenn sie dem Fiskus ein Schnippchen schlagen können. Als selbstverständliche Entschuldigung dient die verbreitete Meinung, der Staat kassiere sowieso viel zu viel vom sauer verdienten Geld seiner Bürger. Jetzt zeigt sich eindrucksvoll, dass auch der Staat selbst renditebewusst geworden ist. Denn mit ein paar Milliönchen Einsatz hofft er, viele hundert Millionen zurückholen zu können. "Bund bejubelt Steuersünder-Millionen", titelt deshalb die "Financial Times Deutschland".

Aber allen ist natürlich klar, dass die Schäden für das Wirtschaftssystem, die Top-Manager durch ihr Verhalten anrichten, weitaus schwerer wiegen als die nachträglich wieder gewonnenen Summen. Bei dieser Gelegenheit sei an die bevorstehende Quellensteuer erinnert, von der breite Bevölkerungskreise immer noch erschreckend wenig wissen. Eine neue Welle der Kapitalflucht droht, aus der Schweiz kommen bereits entsprechende Signale. Außerdem kann man diese in ihrer Umsetzung völlig verunglückte Steuer durch Nutzung bestimmter Wege ja ganz legal vermeiden. Umso wichtiger wäre es, wenn der Staat ein Zeichen setzen würde, das ihm allseitige Anerkennung bringen würde: eine Nachbesserung dieser Steuer in letzter Minute insbesondere zugunsten langfristiger Sparer, also für Anlagen zur privaten Altersvorsorge.

Quelle: ntv.de

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