Dienstag, 23. September 2025Der Tag

Heute mit Robin Grützmacher
07:35 Uhr

Studie: Deutsche Bürokratie kostet Wirtschaft 67 Milliarden Euro

Nun habe ich eine Zahl für Sie, bei der man ganz schön schlucken muss: Die Bürokratie in Deutschland hat die Wirtschaft 2024 gut 67 Milliarden Euro gekostet. Das zeigt eine neue Studie des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA). Die Summe entspreche rund eineinhalb Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Kosten seien konservativ geschätzt.

Bürokratie verringere die Produktivität und binde Mittel, die nicht anderweitig eingesetzt werden könnten, etwa in Forschung und Entwicklung oder der Produktion. "Es ist deshalb ein Standortvorteil, wenn bürokratische Prozesse mit möglichst geringem Aufwand umgesetzt werden können - beispielsweise automatisiert und digital", schreibt der VFA. Und warnt: "Umgekehrt verlieren Standorte mit hohen bürokratischen Lasten an Attraktivität." In der Pharmabranche werde schon jede fünfte Arbeitsstunde für die Erfüllung von Dokumentations- und Berichtspflichten aufgewendet, heißt es in dem Papier.

07:04 Uhr

Nach Chaos-Tag: Aufatmen für Bahnfahrer und neue Details zu den Ursachen

Das erneute Chaos bei der Deutschen Bahn hat gestern wieder viele Menschen ausgebremst. So auch den Autor dieser Zeilen, der leider immer stärker mit dem Kauf eines Autos liebäugelt. Nun soll es aber immerhin wieder laufen bei der Bahn. "Der erste Zug ist heute pünktlich um drei Uhr in Hamburg losgefahren", sagte ein Sprecher. Wegen der Störung waren am Montag sämtliche ICE-Züge zwischen Berlin und Hamburg in beide Fahrtrichtungen ausgefallen. Zwischen Hamburg und Hannover wurden zudem Züge umgeleitet. Seit der Nacht seien die Reparaturarbeiten abgeschlossen, hieß es. Die Oberleitung war nach Bahnangaben auf rund 300 Metern beschädigt. Ersten Erkenntnissen zufolge verursachte ein Güterzug den Schaden.

Pendler zwischen Köln und Düsseldorf müssen zudem nicht mehr mit Auswirkungen der gestrigen Sperrung rechnen. Wie ein Bahnsprecher bestätigte, läuft der Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung wieder planmäßig. Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt.

07:02 Uhr

Das wird heute wichtig

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle blicken wir auf die Themen des Tages. Was für Termine stehen an?

  • Bei den Vereinten Nationen in New York beginnt die Generaldebatte der 80. Vollversammlung

  • Der Nato-Rat berät über die Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets

  • Bundesfinanzminister Lars Klingbeil bringt den Regierungsentwurf für den Haushalt 2026 in den Bundestag ein

  • Aufsichtsratssitzung Deutsche Bahn: Der Bahn-Aufsichtsrat ist unter anderem zuständig für die Bestellung des neuen Spitzenpersonals

  • Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius empfängt seinen schwedischen Amtskollegen Pål Jonson

Ich wünsche Ihnen einen schönen Dienstag. Bei Anregungen, Fragen oder Kritik schreiben Sie gerne eine Mail an: robin.gruetzmacher@ntv.de.

06:32 Uhr

Überraschende Umfrage zur höheren Erbschaftssteuer

Unter anderem wegen klaffender Haushaltslücken hat die Debatte um das Thema Steuergerechtigkeit beim Erben zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Viele Menschen sind der Meinung, dass sich etwas ändern muss. Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich einer Umfrage zufolge für eine höhere Erbschaftsteuer auf große Vermögen aus. Wie eine veröffentlichte Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" ergab, fänden das 57 Prozent richtig. 38 Prozent lehnen höhere Belastungen für reiche Erben demnach ab. Fünf Prozent äußern sich nicht.

Überraschenderweise befürworten auch 57 Prozent der Anhänger von CDU und CSU höhere Steuern auf große Erbschaften. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU hatte Steuererhöhungen am Wochenende hingegen grundsätzlich abgelehnt. Die Regeln für die Erbschaftsteuer sind umstritten, weil die Steuer häufig auf kleinere Vermögen erhoben wird, während große Vermögen wegen zahlreicher Ausnahmen vor allem für Unternehmenserben oft weitgehend steuerfrei bleiben. Noch in diesem Jahr wird dazu ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts erwartet.

05:53 Uhr

Nächste Schlappe vor Gericht für Donald Trump

Der dänische Energiekonzern Orsted hat im Streit um ein fast fertiggestelltes Windkraftprojekt in den USA einen juristischen Sieg gegen die Regierung von Präsident Donald Trump errungen. Ein Bundesrichter in Washington hob einen von der Regierung im August verhängten Baustopp für das Projekt "Revolution Wind" auf. Richter Royce Lamberth bezeichnete die von der Regierung Wochen nach dem Stopp nachträglich vorgebrachten Erklärungen als "Höhepunkt willkürlichen und launenhaften" Regierungshandelns.

Lamberth begründete seine einstweilige Verfügung damit, dass dem Projekt ein "irreparabler Schaden" drohe und eine Investition von fünf Milliarden Dollar gefährdet sei. "Wenn Revolution Wind die Fristen nicht einhalten kann, könnte das gesamte Projekt scheitern", sagte er. Ein Sprecher von Orsted teilte mit, das Unternehmen werde die betroffenen Bauarbeiten so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Man werde sich weiterhin um eine Zusammenarbeit mit der US-Regierung bemühen. Das Projekt befindet sich rund 24 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Rhode Island und soll nach seiner Fertigstellung Strom für 350.000 Haushalte liefern.

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