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Der Tag Justiz eröffnet Verfahren gegen Frankreichs Ex-First Lady Carla Bruni-Sarkozy

Die französische Justiz hat gegen Carla Bruni-Sarkozy, die Ehefrau des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy, ein formelles Ermittlungsverfahren wegen einer Affäre um mutmaßliche Wahlkampfgelder aus Libyen eingeleitet. Wie aus Justizkreisen in Paris verlautete, werden der Sängerin Zeugenbeeinflussung sowie Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel des bandenmäßigen Betrugs vorgeworfen. Dies soll im Zusammenhang mit den Aussagen eines Zeugen geschehen sein, der Nicolas Sarkozy beschuldigt hatte, seinen Wahlkampf 2007 mit Geldern des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi finanziert zu haben.

Die Sängerin Carla Bruni-Sarkozy und ihr Ehemann, der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy.

Die Sängerin Carla Bruni-Sarkozy und ihr Ehemann, der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy.

(Foto: picture alliance / abaca)

Nicolas Sarkozy ist in eine Vielzahl von Justizverfahren verstrickt. Die Libyen-Affäre dreht sich um Hinweise, wonach für Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gekommen sein soll. Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere - vom libyschen Regime vorbereitete - Koffer mit Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geführt wurde. Er galt zunächst als Hauptbelastungszeuge. In einem Interview sagte er später jedoch, dass Sarkozy kein libysches Geld für den Wahlkampf erhalten habe. Wiederum später sagte Takieddine, die Aussage sei verfälscht worden.

Vor diesem Hintergrund hatte die französische Justiz 2021 ein weiteres Ermittlungsverfahren zur Libyen-Affäre eingeleitet, das klären soll, ob der Hauptbelastungszeuge bestochen worden ist, damit er seine Aussage ändert. Die Justiz vermutet, dass Takieddine aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten dazu Geld angeboten worden ist. Brunis Rolle könnte nach Vermutung der Justiz gewesen sein, die Beteiligten miteinander in Kontakt zu bringen. Der konservative Politiker Sarkozy, der von 2007 bis 2012 französischer Präsident war, liefert sich wegen verschiedener Vorwürfe bereits seit Jahren einen Kampf mit der Justiz.

Quelle: ntv.de

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