Der Tag Kramp-Karrenbauer spricht über ihre Fehler bei Afghanistan-Abzug
14.11.2024, 15:44 UhrDie Bilder vom Flughafen in Kabul aus dem August 2021 gingen um die Welt: Verzweifelte Menschen stürmten das Rollfeld, einige klammerten sich sogar an rollenden Flugzeugen fest. Sie hofften, vor den radikalislamischen Taliban fliehen zu können, die dabei waren, wieder die Macht im gesamten Land zu übernehmen. Das chaotische Ende des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan und die Evakuierungsmissionen stehen im Fokus eines Untersuchungsausschusses des Bundestags. Vor diesem hat die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ausgesagt und Fehler zugegeben. Ihr zufolge hatte die damalige Bundesregierung aus Union und SPD die Machtübernahme der Taliban bereits länger als eine realistische Option angesehen, allerdings nicht in diesem Tempo. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir an manchen Punkten schneller gewesen wären."
Sie und ihr Ministerium seien angesichts des Vormarschs der Taliban "von Anfang an die Pessimistischsten" in der Bundesregierung gewesen und hätten immer wieder auf die Vorbereitung auf das Worst-Case-Szenario der Taliban-Rückkehr gedrängt, so die CDU-Politikerin. Dies sei womöglich nicht ausreichend passiert. Die Evakuierungsmission habe "unter einer sich stetig verschlechternden Sicherheitslage und damit auch unter Zeitdruck" stattgefunden. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr hätten in dieser Lage "das Bestmögliche" getan, betont sie. Laut Bundeswehr wurden insgesamt 5347 Menschen außer Landes gebracht, viele Ortskräfte wurden aber zurückgelassen.
Quelle: ntv.de