Der Tag

Der Tag Macron zeichnet Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld in Berlin aus

Beate und Serge Klarsfeld (links) zusammen mit ihrem Sohn Arno Klarsfeld, der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (Mitte) sowie Emmanuel und Brigitte Macron (rechts) in der französischen Botschaft.

Beate und Serge Klarsfeld (links) zusammen mit ihrem Sohn Arno Klarsfeld, der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (Mitte) sowie Emmanuel und Brigitte Macron (rechts) in der französischen Botschaft.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Beate und Serge Klarsfeld hatten es sich zur Lebensaufgabe gemacht, untergetauchte Nazis und ihre Kollaboteure aufzuspüren und so eine Aufgabe mit übernommen, bei der der deutsche Staat in vielen Fällen kläglich versagt hatte. Heute erhielten sie für ihr unermüdliches Engagement vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Zuge seines Besuchs in Berlin den hohen Orden der französischen Ehrenlegion. "Ihr Einsatz gegen das Vergessen und die Straflosigkeit hat das deutsche Bewusstsein verändert", sagte Macron in seiner Hommage an die Deutsche Beate Klarsfeld in der französischen Botschaft. Es sei auch der Arbeit der Klarsfelds zu verdanken, dass der frühere Präsident Jacques Chirac 1995 erstmals öffentlich die Mitverantwortung Frankreichs für die Deportation der Juden anerkannt habe. Macron erinnerte auch an die Ohrfeige, die Beate Klarsfeld 1968 dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen seiner Nazi-Vergangenheit öffentlich verpasst hatte. "Diese Ohrfeige traf ein Gesicht, aber auch die Gewissen. Sie erschütterte eine Ordnung, die auf dem Vergessen und der Straflosigkeit gründete", sagte Macron. "Es war ein Weckruf, der Sie zu einer Heldin der Wahrheit machte", fügte er hinzu.

Bei allem Verständnis für die guten Absichten, die Beate Klarsfeld zu dieser Ohrfeige bewegt hatten, gilt damals wie heute, was momentan bei Menschen etwas in Vergessenheit geraten ist: Körperliche Gewalt ist nicht in Ordnung. Beate Klarsfeld war wegen der Ohrfeige damals zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Wegen ihrer doppelten Staatsbürgerschaft musste sie die Strafe jedoch nicht verbüßen.

Quelle: ntv.de

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