Der Tag Studie: Inzest machte Monarchen zu miserablen Herrschern, einer war besonders schlimm
27.03.2021, 11:43 UhrForscher der Universität von Kalifornien (UCLA) haben eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen dem Grad an Inzest europäischer Monarchen und ihrem Erfolg oder Misserfolg als Herrscher herstellt. Wie die Daily Mail berichtet, kommt die Untersuchung von 331 europäischen Monarchen in der Zeit von 990 bis 1800 zu dem Schluss, dass Könige und Königinnen ihr Land umso schlechter regierten, je mehr ihre Abstammung durch Inzest geprägt war. Die Praxis, Verwandte innerhalb der Königsgeschlechter miteinander zu verheiraten, um so den Machterhalt der Familie zu sichern, war in Europa seinerzeit weit verbreitet. Daraus resultierten jedoch teils schwerwiegende DNA-Mutationen, die sich Untersuchungen zufolge auch auf die Intelligenz der Herrscher auswirkten.

Schon während seiner Herrschaft war Charles II Spitzname "El Hechizado" (Der Verhexte), weil die Menschen dachten, sein Aussehen sie die Folge von Hexerei.
(Foto: picture alliance / Heritage-Images)
Die Autoren der Studie, Sebastian Ottinger und Nico Voigtländer, verbanden nun Erkenntnisse zu moralischen und mentalen Qualitäten der Herrscher mit historischen Zeugnissen über nachweisliche Erfolge und Misserfolge (etwa Gebietsgewinne oder -verluste) und stellten diese in Verbindung mit Erkenntnissen über den Grad an Inzest. So kommen etwa König Henry VIII und Maria Theresia von Österreich besonders gut weg, beide hatten eine relativ hohe genetische Diversität in der Abstammung. Besonders schlecht schneidet in der Untersuchung Karl II ab, der von 1665 bis 1700 König von Spanien war. Seine Eltern, Philip IV von Spanien und Mariana von Österreich, waren Onkel und Nichte und dazu ihrerseits selbst bereits die Kinder von Cousins und Cousinen ersten Grades. Die Untersuchung zeigt, dass Spanien unter seiner Herrschaft schwer zu leiden hatte, ein Historiker schrieb, die Zeit sei geprägt gewesen von "Elend, Armut, Hunger und Chaos."
Quelle: ntv.de