Der Tag

Der Tag Tausende Israelis protestieren für Geisel-Deal - und gegen Netanjahu

Fast ein halbes Jahr leben viele Menschen in Israel zwischen Hoffen und Bangen - ihre Angehörigen wurden von islamistischen Hamas-Kämpfern bei dem bestialischen Überfall am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Sind sie vielleicht längst tot? Müssen sie schwere Schmerzen ertragen? Tausende Israelis demonstrieren den vierten Tag in Folge für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln - und gegen die Regierung. Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Berichten zufolge in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen. Angehörige der Geiseln werfen ihm immer wieder vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Israels rechtskonservativer Regierungschef weist die Kritik zurück. Er sei verpflichtet, alle Geiseln heimzuholen, sagte er kürzlich. Eine Neuwahl wiederum werde die Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln lähmen und "ein Ende des Krieges herbeiführen, bevor die Ziele erreicht sind", so Netanjahu. Israel will die islamistische Hamas im Gazastreifen zerschlagen und lässt sich von den USA, Katar und Ägypten bislang zu keiner weiteren Feuerpause überzeugen, die einen Geiselaustausch ermöglichen könnte. Dieses "Zerschlagen" kostet vor allem auf palästinensischer Seite gerade jeden Tag auch unschuldige Menschen das Leben. Und wie lange können die 100 Entführten in der Gewalt der Islamistenorganisation diese Tortur noch ertragen? So viele sollen Schätzungen zufolge noch am Leben sein.

Quelle: ntv.de

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