Miese bei MAN und Tui erwartet Analysten sehen rot
15.02.2010, 07:15 Uhr
Analysten blicken in die Glaskugel.
Erstmals legt am 15. Februar der neue MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen die Bilanz des schwierigen Geschäftsjahres 2010 vor. Experten gehen davon aus, dass der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr rote Zahlen geschrieben hat. Neben dem Einbruch am Lastwagen-Markt dürften auch das Bußgeld für die Schmiergeld-Affäre sowie Abschreibungen MAN belastet haben.
Für das Gesamtjahr erwarten Experten unter dem Strich im Schnitt einen Verlust von 22 Mio. Euro, nach 1,25 Mrd. Euro Gewinn im Vorjahr. Der Umsatz könnte nach den Schätzungen von rund 15 Mrd. auf nur noch knapp 12 Mrd. Euro geschrumpft sein und der Auftragseingang sogar um fast ein Drittel. Pachta-Reyhofen hatte Ende vergangenen Jahres das Steuer bei MAN übernommen, nachdem der frühere MAN-Chef Hakan Samuelsson mit seinem Rückzug die Konsequenzen aus der Korruptionsaffäre gezogen hatte.
Nachfrageschwäche drückt Tui
Auch beim Reise- und Touristikkonzern Tui erwarten Marktexperten ein negatives Ergebnis. Wegen der Nachfrageschwäche in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise erwarten sie im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010 einen Umsatzrückgang des Konzerns. Analystin Martina Noß von der Nord/LB rechnet mit einem Minus von 14,6 Prozent auf 2,97 Mrd. Euro.
Die Touristiktochter Tui Travel hatte bereits vor einigen Tagen einen Rückgang ihres Umsatzes um 8 Prozent gemeldet und dies vor allem mit der Reduzierung der Kapazitäten zur Stärkung der Gewinnmarge begründet.
Für das bereinigte EBITA des Konzerns prognostizierte Noß einen Wert von minus 135,5 Mio. Euro. Beim Vergleich mit dem Vorjahr muss die Umstellung des Geschäftsjahres beachtet werden. Das Geschäftsjahr von Tui läuft erstmals vom 1. Oktober bis zum 30. September. Die AG hatte 2009 ein Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. September eingelegt. Als Vergleich für das erste Quartal 2009/10 vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2009 muss das vierte Quartal 2008 herangezogen werden.
Die nächsten Monate sieht die Analystin mit gemischten Gefühlen. Zwar gebe es erste Anzeichen für eine Besserung, geht aus ihrer Analyse hervor. Es gebe aber auch hohe Risiken für den Geschäftsverlauf, da das Marktumfeld sowohl in der Touristik als auch in der Schifffahrt äußerst schwierig bleibe. Gleichwohl prognostiziert die Analystin für die kommenden Monate für die AG eine Stück für Stück bessere operative Entwicklung.
Quelle: ntv.de, dpa/DJ