Roubini Global Economics Athen-Hilfe reicht nicht
07.05.2010, 13:00 UhrDas Milliardenaktion für Athen stößt bei Beobachtern auf offene Skepsis. Sandra Navidi von Roubini Global Economics glaubt nicht daran, dass die EU den Gläubiger Griechenlands einen harten Schnitt ersparen kann.
Das milliardenschwere Rettungspaket für Griechenland zieht weltweit Aufmerksamkeit auf sich: Nervös verfolgen Devisenhändler und Aktienstrategen in Frankfurt, Tokio, London und New York, wie Europa den Kampf mit den akuten Problemen der Schuldenkrise aufnimmt. Die TV-Bilder aus Athen mit den Reaktionen der Straße auf die rigiden Sparbemühungen der griechischen Regierung lassen dabei auch die Händler an der Wall Street nicht unberührt, wie Wall-Street-Korrespondent Jens Korte berichtet.
Im Gespräch mit Sandra Navidi von Roubini Global Economics fühlt er der Expertin auf den Zahn: Reichen die Maßnahmen der EU und des IWF aus, um die Krise in den Griff zu bekommen? "Nein", sagt Sandra Navidi, "sie können nicht ausreichen, denn es handelt sich nicht um ein Problem vorübergehender Zahlungsschwierigkeiten". Griechenland sei generell zahlungsunfähig. "Deshalb muss man das Problem an der Wurzel packen", so die Expertin weiter, "und die Schulden restrukturieren." Gläubiger des Landes müssen sich demnach auf erhebliche Verluste einstellen.
Nouriel Roubini ist Professor für Volkswirtschaft an der Stern School of Business der New York University und hat sich in der Vergangenheit mit seinen treffsicheren Prognosen einen Namen gemacht. Heute gilt er als Koryphäe unter den Wirtschaftspropheten.
In einer exklusiven Deutschland-Kooperation kommentieren die Experten aus Roubinis Team jeden Freitag um 8.15 Uhr und 12.30 Uhr die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.
Quelle: ntv.de