Ölpreis Brent knackt die 100-Dollar-Marke
02.02.2011, 18:49 UhrAm Ölmarkt geht es in den letzten Tagen turbulent zu. Das europäische Brent Öl zieht auf und davon, während die Diskrepanz zum US-Leichtöl WTI immer größer wird. Seit September 2008 kostet das Brent je Barrel (159 Liter) erstmals wieder über 100 US-Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Ölpreis steigt weiter und hat die Marke von 100 US-Dollar übersprungen. Am Dienstag schloss der Brent Ölpreis bei 101,73 US-Dollar je Barrel. Im Vergleich dazu bezahlte man für das US-Leichtöl WTI mit 90,80 Dollar deutlich weniger. Der Unterschied liegt bereits bei über 10 Dollar. Dies ist verwunderlich, da in der Regel Brent Öl günstiger ist als WTI.
Die US-Sorte ist eigentlich wertvoller, weil sie weniger schwefelhaltig ist. Zusätzlich spiegeln sich die Transportkosten im Preis wieder. Ein Grund für den momentan tieferen WTI-Preis ist, dass ungewöhnlich viele US-Raffinerien wegen Wartungsarbeiten geschlossen sind. Diese nachlassende Nachfrage nach WTI-Öl und die deutliche Zunahme an Vorräten setzen den Preis unter Druck. Nach Angaben des amerikanischen Energieministeriums stiegen in der vorletzten Woche die US-Lagerbestände um fast fünf Millionen Barrel. Gleichwohl kann davon ausgegangenen werden, dass die Raffinerien bald wieder öffnen und somit die Ölvorräte erneut abnehmen. Desweiteren sind der andauernde kalte Winter und der aktuelle Blizzard weitere Faktoren, die zu einer erhöhten Nachfrage führen und demnach das WTI-Öl teurer machen.
Die Ursachen für die hohen Ölpreise sind unter anderem auch darin zu sehen, dass die weltweite Konjunkturlage sich deutlich verbessert hat. Die wiederum führt zu einer steigenden Ölnachfrage. Zudem sind in den letzten Tagen politische Unruhen in Ägypten und anderen Nahost Staaten zu verzeichnen. Diese Unsicherheiten schüren die Angst, dass es zu Lieferengpässen kommen und weitere Länder wie Saudi-Arabien, welches das zweitgrößte Ölförderland in der Welt ist, in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Im Moment ist jedoch der Suez-Kanal für Öltanker immer noch reibungslos durchquerbar und die Ölfelder in Nahost fördern die gewohnte Menge.
Quelle: ntv.de, Société Générale Zertifikate-Team