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Vor den Daten zum Geschäftsklima Dax-Future im Minus

Die Vorgaben aus Tokio sind nicht gut: Am deutschen Aktienmarkt steht Händlern und Anlegern ein schwacher Auftakt bevor. Am Vormittag dürfte der Ifo-Index viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Finanzsektor wartet auf eine Entscheidung zur Bankenabgabe.

Spätestens um zehn Uhr fällt eine Richtungsentscheidung: Beim Ifo-Index für August wäre ein leichter Rückgang bereits eingepreist.

Spätestens um zehn Uhr fällt eine Richtungsentscheidung: Beim Ifo-Index für August wäre ein leichter Rückgang bereits eingepreist.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Dax-Future ist am Mittwoch im frühen Handel um 29 Punkte auf 5908 Zähler gefallen. Vor diesem Hintergrund sagten die Beobachter in Banken und Brokerhäusern für den Dax zur Eröffnung einen Rückgang um 0,5 Prozent auf rund 5900 Zähler voraus. Am Dienstag hatte der Leitindex 1,3 Prozent niedriger bei 5935 Zählern geschlossen. Der Bund-Future gab ebenfalls nach und fiel um 16 Ticks auf 133,74 Punkte. Der Euro notierte mit 1,2635 Dollar in etwa auf seinem New Yorker Niveau vom Vorabend. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 71,69 Dollar geringfügig mehr als am Dienstagabend.

Im Fokus steht am Mittwochmorgen der Ifo-Geschäftsklimaindex für August, der um 10.00 Uhr veröffentlicht wird. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit einem leichten Rückgang auf 105,7 von 106,2 Punkten im Juli. "Vor dem Ifo-Index könnte sich der Dax stabilisieren", meinte ein Händler. Analyst Heino Ruland von Ruland Research warnte allerdings, dass nach dem schwächeren Einkaufmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe bei der Erwartungshaltung im Ifo-Index ein stärkerer Rückgang möglich sei als als bislang erwartet.

Medienberichte über die geplante Auslagerung der Paketzustellung verhalfen den Aktien der Deutschen Post vorbörslich ins Plus. Die Papiere verteuerten sich im frühen Handel gegenüber ihrem Vortagsschluss von 12,80 Euro um immerhin 0,4 Prozent und waren damit größter Dax-Gewinner. Die durch die Auslagerung angeblich angepeilte Kosteneinsparung von bis zu 140 Mio. Euro pro Jahr dürfte im Markt gut ankommen, sagte ein Händler.

Eine Analystenempfehlung schob dagegen Roth & Rau vorbörslich an. Die Titel des Solarkonzerns stiegen vorbörslich um 0,7 Prozent und zählten damit im TecDax zu den größten Gewinnern. Laut Händlern haben die Analysten von Bank of America/Merrill Lynch die Titel von "underperform" auf "neutral" hochgestuft und dies mit dem hohen Auftragsbestand des Solar-Maschinenbauers begründet. Roth & Rau hatte Mitte August eine Vervierfachung des Auftragsbestands binnen Jahresfrist bekanntgegeben.

Zuvor hatten sich die Beobachter am deutschen Aktienmarkt bereits auf einen schwachen Start eingestellt. Sowohl in Tokio als auch in Schanghai tendierten die Börsen schwächer. In den USA hatte die Wall Street am Vorabend nach erneut enttäuschenden Daten vom Immobilienmarkt ihre Verluste nach Handelsschluss in Europa ausgeweitet.

In Tokio notierte der Nikkei-Index kurz vor Schluss knapp zwei Prozent schwächer, in Schanghai lag der Leitindex Shanghai Composite 1,3 Prozent im Minus. In New York war der Dow-Jones-Index am Dienstag um 1,3 Prozent gefallen, nachdem er zuvor noch 0,8 Prozent im Minus notiert hatte. Der S&P500 ging mit einem Abschlag von 1,5 (zuvor ein Prozent) und der Nasdaq-Composite mit einem Minus von 1,7 (zuvor 1,1) Prozent aus dem Handel.

"Die schwachen Vorlagen aus Asien und aus den USA sollten eingepreist sein", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf das internationale Umfeld. Auch die sollte die Stimmung nicht mehr stärker belasten.

Aus technischer Sicht habe der Dax ebenfalls eine Stabilisierungschance, bestätigte der technische Analyst Klaus Tafferner von Staud Research. In Kreisen charttechnisch orientierter Beobachter war im Hinblick auf einen Schlussstand im Dax vom Dienstag deutlich über dem Tagestief von einer "Hammer"-Formation die Rede. "Ein positiver Anschlusstag am Mittwoch könnte den Weg für eine mehrere Tage anhaltende Erholung frei machen", erklärte Tafferner die Perspektiven, die sich aus charttechnischer Sicht daraus ergeben.

Am Nachmittag könnten dann Impulse von neuen US-Daten ausgehen, so von den Neubauverkäufen, einem Hauspreisindex und den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. "Bei den new home sales könnten Zahlen im Rahmen der Erwartungen bereits positiv aufgenommen werden", erklärte ein Beobachter. Denn der Markt sei seit den schwachen Verkaufszahlen bei den bestehenden Häuser auf eine negative Überraschung eingestellt.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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