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Durchwachsene Stimmung Dax-Future in Rot

Nach einem kaum veränderten Wochenauftakt dürfte der Dax mit leichten Verlusten starten. Börsianer verweisen auf schwächere Vorgaben als Einladung zu Gewinnmitnahmen.

Gehen die Gewinne heute in die Tasche?

Gehen die Gewinne heute in die Tasche?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex notierte um 8.05 Uhr bei 6.231 Punkten und damit 0,32 Prozent tiefer als zum Xetra-Schluss vom Vortag. Der Leitindex hatte nach schwankendem Handelsverlauf mit plus 0,02 Prozent stabil geschlossen.

Ben Potter von IG Markets zeichnete ein gemischtes Bild der Stimmungslage: "Zwar hat der Dow Jones über den 11.000 Punkten geschlossen, die Zahlen von Alcoa sind allerdings ganz schön enttäuschend ausgefallen und sorgen für Druck auf den Aktien- und den Rohstoffmärkten." Der weltgrößte Aluminiumkonzern eröffnete am Montag nach Handelsende an der Wall Street wie gewohnt die neue Saison der Quartalsberichte. Zuvor hatte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) zwar so hoch geschlossen wie seit 18 Monaten nicht mehr, dabei jedoch nur um 0,08 Prozent zugelegt. Der Future auf den US-Leitindex fiel jedoch seit dem Xetra-Schluss um 0,30 Prozent zurück. Der Tokioter Nikkei-225-Index schloss am Morgen ebenfalls schwächer.

Hier warf bereits der nächste mit Spannung erwartete Unternehmensbericht aus den USA seine Schatten voraus. Zunehmende Vorsicht vor den nach US-Handelsende erwarteten Zahlen des Chipherstellers Intel sorgt besonders bei Halbleitertiteln in Japan für Gewinnmitnahmen. Dies könnte auch bei den zuletzt bereits gegen den Trend schwächeren Infineon für weiteren Druck sorgen.

Die enttäuschenden Alcoa-Zahlen dürften indes nicht nur Rohstoff- und Stahltitel wie ThyssenKrupp und Salzgitter in den Fokus rücken. Die schwachen Umsätze erinnern laut Händlern daran, dass die wirtschaftliche Erholung nach wie vor auf wackeligen Beinen steht. "18 Prozent mehr Umsatz sind verglichen mit den Preissteigerungen bei Aluminium wenig überzeugend." Der Rohstoff habe sich im Gegensatz dazu um 57 Prozent verteuert.

Aktien von K+S könnten von der Prognosesenkung eines Wettbewerbers belastet werden. CF Industries hat einen schlechter als erwarteten Ausblick auf das erste Quartal gegeben und liegt mit seinem Umsatzziel unter den aktuellen Marktschätzungen. Der Düngemittelhersteller aus den USA rechnet mit einem Rückgang der Verkaufsmenge um sechs Prozent auf 1,7 Mio. Tonnen. Händler rechnen damit, dass der Ausblick des Wettbewerbers negativ auf K+S ausstrahlt. Allerdings habe das Unternehmen zuletzt vor allem vom guten Salzgeschäft profitiert, was diese Belastung etwas abmindern sollte, ergänzte ein Händler.

Kaum Kurseinfluss sehen Börsianer indes durch eine Vorstandsveränderung bei Tognum. Der Vorstandsvorsitzende des Dieselmotorenspezialisten, Volker Heuer, gibt seinen Posten im kommenden Jahr an Joachim Coers ab. Der bisherige Finanzvorstand und stellvertretende Vorstandsvorsitzende werde ab September 2011 den Vorsitz des Vorstandes übernehmen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Die Nachfolgeregelung sei im Aufsichtsrat einvernehmlich erfolgt, die Arbeitnehmervertretung habe die Wahl Coers ausdrücklich begrüßt, hieß es. "Der Rücktritt von Heuer dürfte keine Belastung darstellen", so ein Händler.

Quelle: ntv.de, DJ

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