Importe

Nach dem großen Nachbeben Dax freundlich erwartet

Am deutschen Aktienmarkt bereiten sich die Beobachter auf einen Start mit leichten Kursgewinnen vor: Der erste Schreck nach den neuerlichen Erschütterung in Japan verfliegt, Unternehmensergebnisse aus den Bereichen Pharma und Solar treten in den Vordergrund.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Dax dürfte nach Einschätzung von Banken und Brokern am Freitag mit einem leichten Plus in den Handel starten. Am Donnerstag hatte ein neues schweres Erdbeben in Japan kurz vor Handelsschluss für Verunsicherung gesorgt und den Leitindex 0,5 Prozent schwächer bei 7178 Punkten schließen lassen.

Die Wall Street war am Vorabend ins Minus gedreht, als die Händler von den Erdstößen erfuhren. Bis Handelsende verringerten die Indizes ihre Verluste aber wieder etwas. Der Dow-Jones-Index und der Nasdaq-Composite gaben 0,1 Prozent, der S&P 0,2 Prozent nach.

Die Märkte in Asien zeigten sich dagegen wenig beeindruckt: Der Nikkei-Index gewann zwei Prozent, der Shanghai-Composite 0,4 Prozent. Händlern zufolge hielten sich die Auswirkungen des Bebens in Grenzen, da es nicht zu einem Tsunami kam und weitere Schäden am havarierten Atomkraftwerk in Fukushima nicht bekannt wurden.

Der neue Ausblick von Roth & Rau kam bei Anlegern nicht gut an. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Aktien des Solarindustrie-Zulieferers 4 Prozent unter dem Donnerstagsschluss von 19,17 Euro. Ein Börsianer monierte den relativ großen Ziel-Korridor für die operative Gewinnmarge. "Das deutet auf Unwägbarkeiten hin", fügte er hinzu. Ein anderer Händler betonte, die angepeilte Ebit-Marge liege am unteren Ende der Markterwartungen.

Ein Zeitungsbericht lenkte die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf die Kursbewegungen der Commerzbank: Die Erwartung einer Kapitalerhöhung habe milliardenschwere Spekulationsgeschäften losgetreten, hieß es in einem Bericht "Financial Times Deutschland". Mit massenhaften sogenannten Leerverkäufen hätten Anleger in den vergangenen Wochen .

Im SDax verlieh eine Hochstufung Cat oil vorbörslich Auftrieb. Mit einem Plus von 3,8 Prozent führten die Aktien des Ölindustrie-Dienstleisters im frühen Geschäft von Lang & Schwarz den SDax an. Der Markt unterschätze noch immer das Potenzial des Unternehmens, zitierten Händler aus einer Studie von JP Morgan. Cat oil ist ein Spezialist für Fördermethoden, mit denen die Ausbeute von bestehenden Öl- oder Gasfeldern erhöht werden kann. Die Analysten stuften die Aktien den Angaben zufolge hoch auf "Overweight" und erhöhten das Kursziel auf zehn (5,50) Euro.

Abgesehen von der geopolitischen Nachrichtenlage und den Impulsen von Unternehmensseite konnte sich der Markt am Morgen auch mit frischen Konjunkturdaten aus Deutschland befassen.: Die Exportleistungt der deutschen Unternehmen ist Februar weiter stark gestiegen. Die Firmen führten Waren im Wert von 84 Mrd. Euro aus, das war ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Februar 2010, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Januar hatten die Exporte um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt. Seit März 2010 wachsen die deutschen Exporte im zweistelligen Bereich.

Auch die Importe stiegen nach Angaben der Statistiker im Februar kräftig um 27 Prozent im Vergleich zum Februar 2010. Deutschland führte demnach Waren im Wert von 71,9 Mrd. Euro ein. Auch die Importe wachsen seit März 2010 Monat für Monat im zweistelligen Bereich.

Die Exporte und die Inlandsnachfrage tragen den Aufschwung hierzulande. Die führenden Wirtschaftsexperten hatten in ihrem am Donnerstag vorgelegten Frühjahrsgutachten ein Wachstum von 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr vorausgesagt.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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