US-Jobs, Japan und die Griechen Dax im Minus erwartet
09.05.2011, 07:50 UhrZu Beginn der neuen Woche rechnen die Beobachter am deutschen Aktienmarkt mit einem vorsichtigen Start in den Handel. Die vermeintlich freundlichen Vorgaben aus den USA erweisen sich als kurzatmig. Die Börsenbarometer in Tokio weisen nach unten.
Zum Wochenauftakt werden sich die Anleger nach Einschätzung von Banken und Brokern am deutschen Aktienmarkt eher zurückhalten. Der Dax dürfte unter seinem Freitagsschluss von 7492 Zählern in den Handel starten. Die Aussicht auf eine Erholung des krisengeschüttelten US-Arbeitsmarktes hatte die Wall Street am Freitag nur kurz beflügeln können. Die wichtigsten US-Indizes schlossen zwar im Plus, verloren nach Handelsschluss in Europa aber einen Großteil ihrer Gewinne wieder.
Die Börse in Asien startete mit einem Verlust in die neue Woche. Der Nikkei-Index gab 0,7 Prozent nach. Auf dem Markt lastete die Aufforderung von Ministerpräsident Naoto Kan an den Kraftwerksbetreiber Chubu, sein Kernkraftwerk Hamaoka abzuschalten. Kan hatte die Aufforderung damit begründet, dass ein erneutes großes Erdbeben eine weitere nukleare Krise nach sich ziehen könnte. In China gewann der Shanghai-Composite 0,3 Prozent.
Mit Blick auf die Lage an den europäischen Aktienmärkten prognostizierte ein Händler am Morgen nachgebende Kurse zum Wochenbeginn. "Ich denke, dass die Spekulation um einen Euro-Austritt Griechenlands auch nach dem Wochenende die Märkte verunsichert", sagte er. Nehme man den Euro zum Maßstab für die Aktienmärkte, so habe dieser sich zwar etwas von den Tiefständen um 1,43 Dollar vom Freitagabend erholt, handele jedoch mit 1,44 Dollar weiterhin rund 1 US-Cent unter den Kursen kurz vor Aufkommen der Spekulationen um einen Euro-Austritt am frühen Freitagabend.
Investoren arbeiteten weiterhin die Quartalszahlen der Unternehmen ab, hieß es am Markt. Mit den zwei Schwergewichten HSBC und Munich Re sei die Agenda zum Wochenauftakt aber noch übersichtlich.
Die Zahlen von Tognum kamen im Handel gut an. "Durch die Bank sehr gut", lautete die Ersteinschätzung eines Marktteilnehmers. Allerdings seien durch die Kennziffern keine stärkeren Auswirkungen auf den Kurs zu erwarten. Der Blick richte sich vielmehr auf die Hauptversammlung des Motorenherstellers am Mittwoch, auf der sich alles um das Übernahmeangebot von Daimler und Rolls-Royce drehen wird.
ZumWochenausklang hatten die Börsen von starken US-Arbeitsmarktdaten profitiert. Bei Rohstoff- und Ölwerten kam es zu einer kräftigen Gegenbewegung. Die volatilen Werte gewannen im Schnitt 2,8 Prozent. Auch bei den Ölwerten, die am Vortag ebenfalls unter die Räder gekommen waren, ging es mit 1,8 Prozent nach oben. Die europäischen Telekom-Werte verloren 0,4 Prozent. Händler verwiesen auf schwache Unternehmensergebnisse.
Am deutschen Aktienmarkt hatten vor dem Wochenende unerwartet starke US-Arbeitsmarkdaten für steigende Kurse gesorgt. Großer Gewinner waren ThyssenKrupp, die um 8 Prozent zulegten. Das Unternehmen will Konzernteile mit einem Umsatz von 10 Mrd. Euro verkaufen. Für Lufthansa war es mit dem weiter gefallenen Ölpreis um 4,1 Prozent nach oben gegangen. Klöckner & Co hatten um 5 Prozent zugelegt. Der Stahlhändler kauft in Brasilien zu.
Am Montag werden die Aktien von BASF und Metro mit einem Dividendenabschlag gehandelt.
Quelle: ntv.de, DJ/rts