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Vor dem Gipfel der Europäer Dax vorsichtig erwartet

Zum Einstieg in den Donnerstag stellen sich die Beobachter am deutschen Aktienmarkt auf leichte Kursverlusten ein. Die Vorgaben aus den USA sind schwach, Japan bleibt richtungslos. Der anstehende EU-Gipfel dürfte die Parkettgespräche bestimmen.

Der Dax zur Wochenmitte.

Der Dax zur Wochenmitte.

Der Dax wird nach Einschätzung von Börsianern auch am Donnerstag vorerst nicht aus seiner Handelsspanne der vergangenen Tage ausbrechen können. Am Mittwoch hatte er 0,2 Prozent tiefer bei 7016,37 Punkten geschlossen.

Die Vorgaben aus den USA und Asien blieben durchmischt: An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland teilweise ins Minus gedreht. Der Dow Jones gab nach 17.30 Uhr (MEZ) rund 57 Stellen nach und beendete die Sitzung am Mittwoch 0,2 Prozent tiefer, während der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent verlor. Der S&P500 fiel um 0,5 Prozent.

In Tokio blieb der Nikkei-Index am Donnerstag fast unverändert bei 10.311,29 Punkten. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,3 Prozent auf 2904 Punkte.

Im Hinblick auf eine mögliche Finanztransaktionssteuer und die Auswirkungen auf die Perspektiven der Deutschen Börse kursierten am Markt unterschiedliche Meinungen. Finanzminister Schäuble arbeite auf die Einführung einer Steuer in Höhe von 0,01 Prozent auf alle Finanztransaktionen hin, hieß es in einem Bericht der "Financial Times Deutschland".

"Die Frage ist vor allem, wie sich High-Frequency-Trader verhalten", meinte ein Marktteilnehmer. Er riet, die Ausgestaltung der Abgabe abzuwarten. So gebe es in London verschiedene Möglichkeiten, die dort geltende "Stempel-Steuer" zu umgehen. Skeptischer äußerte sich ein weiterer Marktteilnehmer: "Die Steuer muss irgendwo eingespart werden, und das geht zu Lasten der Deutschen Börse", sagte er.

Ein dritter Händler meinte, bei einer Einigung auf den denkbar niedrigsten Satz komme der Markt "mit einem blauen Auge" davon. Aus technischer Sicht sei der Kurs der Aktien der Deutschen Börse im kurzfristigen Aufwärtstrend bei gut 50 Euro unterstützt. Auf Widerstand treffe er beim jüngsten Hoch bei 51 Euro.

Die Aktien des im MDax notierten Stahlhändlers Klöckner & Co gaben vorbörslich um gut 2 Prozent nach. Händler verwiesen auf die Wandelanleihe, die das Unternehmen am Morgen angekündigt hat. "Das ist erst einmal kein Grund für nachhaltigen Druck", so ein Händler. Allerdings gebe es Marktteilnehmer, die die Aktien verkaufen könnten, um die Anleihe in das Depot zu nehmen. "Dips könnten zum Kauf genutzt werden", meinte der Händler. Die Analysten der Credit Suisse hatten Klöckner & Co gerade erst neben Arcelor Mittal als "Top Pick" im Sektor bezeichnet. Unterstützt werde der Kurs beim Aufwärtstrend bei etwa 20 Euro, auf Widerstand treffe er beim jüngsten Hoch bei 21,60 Euro.

An den Devisenmärkten zeigte sich der Euro beim Übergang vom asiatisch dominierten in den europäisch dominiierten Handel am Morgen kaum verändert und weiterhin über der Marke von 1,32 Dollar. Die Ankündigung der Ratingagentur Moody's bezüglich einer möglichen Abstufung von Spanien hatte die Gemeinschaftswährung am Vortag deutlich belastet. Allerdings würden sich die Investoren zum Jahresende hin verstärkt zurückhalten, hieß es in Kreisen der Händler. Im Fokus stehe nun das Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs.

An Konjunkturdaten stehen am Vormittag Einkaufsmanagerindizes aus Europa auf der Agenda. Am Nachmittag werden aus den USA unter anderem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Philadelphia-Fed-Index für den Dezember erwartet.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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