Handymarkt Die fetten Jahre sind vorbei
25.11.2008, 18:44 UhrNoch wächst der Handy-Markt - allerdings längst nicht mehr so schnell wie noch vor einem Jahr. 309 Millionen Handys wurden im dritten Quartal 2008 weltweit verkauft. Das sind zwar immer noch sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, 2007 lag die Wachstumsrate aber noch bei 16 Prozent, meldet das Marktforschungsunternehmen Gartner. Für das nächste Halbjahr rechnet Gardner mit einer weiteren Schrumpfung.
Es waren vor allem die Erstkäufer, die den Umsatz voranbrachten. Auf den osteuropäischen Wachstumsmärkten seien die Auswirkungen der Finanzkrise aber schon am Käuferverhalten abzulesen, so Carolina Milanesi, die die Studie verantwortet. Großes Potential sehen die Experten dagegen weiterhin in Afrika. Dort, wo fast jeder mindestens ein Handy besitzt, sind die Hersteller auf Ersatznachfrage angewiesen. Und die ist angesichts langer Vertragsbindungen und allgemeiner Kaufzurückhaltung begrenzt. Immer mehr Mobiltelefonierer entscheiden sich zum Ende der Vertragslaufzeit nicht für ein subventioniertes Neugerät, sondern für Tarifvergünstigungen.
Kampf um Platz drei
Unumstrittene Nummer Eins unter den Handy-Herstellern ist weiterhin Nokia. Die Finnen können einen Marktanteil von gut 38 Prozent auf sich vereinigen. Mit großem Abstand folgt Samsung auf Platz zwei. Der koreanische Produzent konnte sich dank seiner Touch-Screen-Technologie um fast drei Punkte auf 17 Prozent verbessern. Der dritte Rang ist hart umkämpft: Im Vorjahresquartal konnte Motorola seinen Posten hier noch verteidigen, doch nun mussten die Amerikaner den Platz zugunsten von Sony Ericsson aufgeben. Die Erfolge des RAZR liegen eben schon eine Weile zurück. Doch Sony Ericsson profitierte weniger von steigenden Verkaufszahlen als von der Schwäche von Motorola. Trotz aggressiver Preispolitik in Westeuropa haben sich in anderen Teilen der Welt Lagerbestände angehäuft.
Und schon ist ein weiterer Konkurrent im Anmarsch, der Sony Ericsson und Motorola schon bald hinter sich lassen könnte: LG kann laut Milanesi mit einem breit aufgestellten Portfolio punkten. Zudem seien die Preise der Koreaner schon jetzt an das rauer werdende wirtschaftliche Klima angepasst.
Quelle: ntv.de