Talfahrt geht weiter Dow unter 10.000 Punkten erwartet
25.05.2010, 15:09 UhrBelastet von den Sorgen um die politische Lage in Korea sowie der Stabilität europäischer Banken dürften die US-Börsen auch am Dienstag mit tiefroten Vorzeichen eröffnen.
Der US-Leitindex Dow-Jones-Index wird wie schon einmal Anfang des Monats mit einem erneuten Rutsch unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten erwartet, nachdem die Weltbörsen wieder von einer panikartigen Flucht aus riskanteren Vermögenswerten erfasst wurden.
Gegen 14.45 Uhr fiel der Future auf den Dow Jones Industrial um 2,10 Prozent, nachdem sich der US-Leitindex Vortags schon um 1,24 Prozent auf Talfahrt begeben hatte. Der Future auf den Nasdaq-100-Index lag ähnlich stark mit 2,07 Prozent im Minus. Der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex war am Montag um 1,29 Prozent gefallen.
Börsianer sahen die Befürchtung, dass der nur durch staatliche Mittel verhinderte Bankrott einer kleinen spanischen Regionalsparkasse weitere Kreise ziehen und ein neues Kapitel in der Finanzkrise aufmachen könnte. In diesem Zusammenhang wurde auch von merklich anziehenden Zinsen am Interbankenmarkt gesprochen. Der Euro ging im Sog dessen wieder in die Knie und fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 1,22 US-Dollar. Deutlich belastend wirkte sich aber auch die politische Anspannung zwischen Süd- und Nordkorea aus, da beide Seiten ihren Ton verschärften. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il soll sein Militär bereits in erhöhte Bereitschaft versetzt haben.
Nachdem Finanzwerte in Europa einen regelrechten Kursverfall erlitten hatten, standen vorbörslich wieder Bankaktien im Mittelpunkt des Geschehens. Am deutlichsten ging es für Papiere der Citigroup um 4,42 Prozent auf 3,62 US-Dollar nach unten. JP Morgan verloren 2,41 Prozent, Bank of America gaben 2,67 Prozent ab und Goldman Sachs notierten 1,59 Prozent niedriger.
Auch Aktien von Blackstone kamen vorbörslich mit 2,94 Prozent unter Druck. Händlern zufolge will sich die Beteiligungsgesellschaft mit 1,5 Milliarden Dollar an einem Bieterkonsortium für den australischen Klinikbetreiber Healthscope beteiligen.
Ein verlängertes Aktienrückkaufpaket wirkte sich bei den Aktien von Sara Lee aus, die sich vorbörslich mit minus 1,06 Prozent zumindest besser als der Markt halten konnten. Der Konsumgüterhersteller will das bestehende Aktienrückkaufpaket im Sommer abschließen und dieses nach der abgeschlossenen Veräußerung von Unternehmensteilen von 500 auf 800 Mio. Aktien ausdehnen. Der Verkauf der Körperpflegesparte an Unilever verzögert sich aber: Die EU-Kommission hat nähere Untersuchungen dazu eingeleitet.
Quelle: ntv.de, dpa-AFX