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Wolfgang Weber, Taurus Investors Edelmetalle - Ausblick 2010

Mit beeindruckenden Preisanstiegen in US Dollar beendeten die Edelmetalle das Jahr 2009. Auch im neuen Jahr dürften die Preise stabil bleiben, glaubt Wolfgang Weber von Taurus Investors.

Wolfgang Weber

Wolfgang Weber

Gold stieg 2009 um 51 Prozent, Silber um 89 Prozent, Platin legte 77 Prozent und Palladium gar 104 Prozent zu. In Euro stieg Gold immerhin noch um 22 Prozent und befindet sich aktuell bei 790 Euro die Unze, was dem Höchststand aus Februar 2009 entspricht und einem Anstieg von 25 Prozent seit Januar 2009.

Technisch sehen der Gold- und Silbermarkt nach wie vor gut aus. Die Unterstützung liegt im Gold bei 1.075 US-Dollar die Unze und eine weitere allerdings wichtige Unterstützung ist die 1.000 US-Dollar-Marke die sowohl psychologisch als auch technisch durch die 200er gleitende Durchschnittsmarke gekennzeichnet ist. Von der Spitze im Dezember 2009 korrigierte Gold sehr gesund erst einmal 12  Prozent um jetzt den Bereich 1.100 US Dollar die Unze zu festigen. Die Korrektur erfolgte parallel mit dem Rückgang des Euro zu US Dollar von 1.51 auf 1,42. Sollte der US- Dollar gegen Euro weiter zulegen können, so ist ein dramatischer Preisanstieg in Gold zumindest im ersten und zweiten Quartal 2010 nicht zu erwarten.

Der heftige Anstieg des Edelmetalls im vierten Quartal 2009 um 28 Prozent war zum aller größten Teil spekulationsgetrieben. An den Terminbörsen legten die Kontrakte auf Edelmetalle um fast 900.000 (!) Unzen zu. Ein solider Preiskorridor in Gold liegt aktuell zwischen 900 und 1.170 US-Dollar die Unze. Die Handelsspanne wird in 2010 zwischen 1.000 und 1.375 US-Dollar die Unze verlaufen und somit durchschnittlich einen Preis von 1.180 US-Dollar die Unze abbilden. Die Hausse als solche bleibt intakt und wird im wesentlichen von Investoren getrieben und auch hin und wieder übertrieben (schwächelnder Dollar, tiefes Zinsniveau, Liquiditätsschwemme). Die Produktionskosten für eine Unze Gold sind derzeit circa 650 US Dollar und dürften den Goldpreis ebenfalls weiter hochhalten.

Deutschland war übrigens in 2009 der größte Absatzmarkt weltweit für Goldmünzen und Barren für Investoren welche physische Investments durchführten. Dieser Trend wird in Deutschland anhalten und sich möglicherweise nochmals verstärken wenn die wirklich breite Masse kleinere Summen im Rahmen von „Notfallpaketen“ in physisches Gold und vor allem Silber packen.

Das Stichwort „breite Masse“ ist es auch, welches eigentlich fast schon ein Garant für weiter steigende Edelmetallpreise ist. Fast zwei Milliarden zusätzliche Verbraucher in China und Indien entwickeln bereits jetzt einen Rohstoffhunger, eben auch auf Edelmetalle, der einen deutlichen Preisrückgang in den kommenden zehn Jahren nicht zulassen dürfte. Lebensmittel, Wasser und Gesundheit sind die zentralen Themen der Menschheit und ohne Metalle wie Silber, Platin und Palladium nicht denkbar. Zur Erhaltung eines gewissen Wohlstandes wird gerade in Asien Gold als der wichtigste Bestandteil angesehen und die Ressourcen sind eben endlich (nicht nur Peak Oil) und immer schwerer und teurer abbaubar. Der größte Rohstoffbesitzer und Händler der Erde wird in den nächsten Jahren ebenfalls China sein. Good Old Europe und insbesondere Deutschland hat den Rohstoffzug politisch wunderbar und ausgiebig verschlafen. Die Abhängigkeit von Asien im Rohstoffbereich und vor allem bei den Edel- und Industriemetallen wird dramatisch werden!

Silber

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Auch Silber wird auf kommende Sicht ebenfalls stabil bleiben und übergeordnet auch weiter steigende Notierungen bei hoher Volatilität verzeichnen. Die Handelsspanne in 2010 ist entsprechend breit gefasst und liegt zwischen 12 und 25 US-Dollar die Unze. Der Durchschnittspreis dürfte um die 17 US Dollar die Unze oszillieren. Silber ist durch seine Zwitterposition Edel- und Industriemetall ein spannendes Metall-Investment und hat die letzten Jahre immer gehalten, was es verspricht. Die Elektronikindustrie ist der Preistreiber für den Silberverbrauch in den kommenden zehn Jahren und wird dem Metall Preise von jenseits 50 US-Dollar die Unze bescheren.

Edelmetallinvestments machen vor diesem Hintergrund mehr als Sinn zur Absicherung stürmischer Zeiten, Portfolio-Mischung, Erhaltung von Zahlungsfähigkeit und letztendlich sogar als interessante Renditebringer. Die aktuelle Edelmetallaufteilung eines Depots empfehlen wir zu 50 Prozent Gold, 40 Prozent Silber, fünf Prozent Platin und fünf Prozent Palladium.

Quelle: ntv.de

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