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Wolfgang Weber, Taurus Investors Gold und Silber nicht klein zu kriegen

Olympia-Medaillen spielen bei der weltweiten Goldnachfrage eine eher untergeordnete Rolle.

Olympia-Medaillen spielen bei der weltweiten Goldnachfrage eine eher untergeordnete Rolle.

(Foto: AP)

Der starke Rückgang des Euro gegen US-Dollar in den letzten zwei Wochen hätte die Gold- und Silberkurse eigentlich crashartig zusammenbrechen lassen müssen. Der Goldpreis pendelte aber lediglich um knapp zwei Prozent zwischen 1.082 und 1.103 US-Dollar die Unze, ohne die Unterstützungsniveaus von 1.040 Dollar zu testen. Die derzeitige technische innere Stärke des Edelmetalls ist beeindruckend. Preisrückgänge werden sofort genutzt, um Goldeindeckungen vorzunehmen oder nachzukaufen. Alleine die Anlagemünze 1 Unze Gold US Eagle Jahrgang 2010 wurde vom Beginn des Abverkauf am 15.01.2010 bis heute über 150.000 mal verkauft.

Technisch hat sich beim Goldchart nichts geändert und die Widerstände liegen nach wie vor bei 1.135 und 1.160 US-Dollar die Unze, während die Unterstützungen massiv gestaffelt bei 1.044, 1.030 und der psychologischen 1.000er – Marke liegen. Diese Unterstützungen und Kurse darunter sollten nur bei einem drastisch zusammenbrechenden und dadurch "starken" US-Dollar gesehen werden. Bei diesem Währungspaar ist mittlerweile sowieso nicht mehr ganz klar auszumachen, wer gerade der Blinde und wer der Einäugige ist. Die mittelfristigen Kursprognosen der führenden Goldhändler bleiben daher nach wie vor bei 2.000 bis 2.500 US-Dollar und bei einer weiteren Verschärfung von Währungsturbulenzen und möglichen Staatsbankrotten weitaus höher. Somit bleiben wir bei der bewährten Empfehlung, am besten per Kauf-Limits gestaffelt in den Markt zu gehen und die oben genannten Unterstützungsniveaus als Kauflimits zu setzen. Es ist einfach weit und breit, weder technisch noch fundamental, ein Indiz auf deutlich und länger fallende Goldkurse zu sehen.

Wolfgang Weber

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Der weltweite Marktwert des Goldes plus der Goldminen (!) liegt bei minimalistischen 2.5 Prozent des Weltfinanzvermögens. Die gesamten US-Schulden von 52.681 Mrd. US-Dollar sind gerade mal mit 281 Mrd. US-Dollar Staatsgold "besichert". Dem "Finanz-Derivate-Hurrican" (wogegen der offizielle Auslöser der derzeitigen Weltfinanzkrise, nämlich der US –Immobilienmarkt, ein laues Lüftchen war) von 668.067 Mrd US-Dollar stehen gerade mal 177 Mrd. US-Dollar Goldminenmarktkapitalisierung (HUI) entgegen. Bei Silber sieht es noch dramatischer aus, da die gesamten überirdisch verfügbaren Silberbestände einen aktuellen Marktwert von nur noch 19 Mrd. (nein hier fehlt keine Null) US-Dollar ausweisen. Platin und Palladium braucht man an dieser Stelle gar nicht zu erwähnen, da diese Metalle weltweit pro Jahr nur 240 Tonnen Neuförderung ausweisen, die sofort in der Industrie und dem Schmuck- sowie Investmentbereich verschwinden. Diese Liste könnte man beliebig fortsetzen, um den Edelmetall-Bullen-Markt noch weiter zu argumentieren aber für Otto Normalverbraucher sollte einfach die im wahrsten Sinne "goldene Portfolio-Regel" gelten, mindestens 10 – 20 Prozent der Vermögenswerte in physischem (!) Edelmetallbesitz zu halten. Der Nachholbedarf ist gerade in Deutschland, Österreich und Ost-Europa noch riesig und dürfte die kommenden Jahre auf hohem Niveau anhalten. Sinnvoll kauft man bei Gold die Einheiten ¼ Unze (7,77 Gramm) bis 1 Unze Anlagemünzen und 1 Unze (31,10348 Gramm) bis 500 Gramm Barren 999er Feinheit. Bei all diesen einzelnen Sorten ist auch der anonyme Kauf (bis 14.999 Euro) in Deutschland noch möglich.

Quelle: ntv.de

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