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Edelmetallreport Goldener September?

Immer enger wird die Spitze des aufsteigenden Dreieckes im Goldchart und erhöht den Druck einer unmittelbaren Entscheidungsfindung des Goldkurses. Nach wie vor sind die Marken 925 US-Dollar auf der Unterseite und 980 US-Dollar auf der Oberseite pro Unze die Eckpunkte des Handelskorridors. Der Zielkurs einer konzertierten Short-Aktion vom Terminmarkt dürfte 850 US-Dollar sein. Kurse mit einem Durchbruch der 825 könnten auch Preise von 700 US-Dollar die Unze nach sich ziehen, was eigentlich aus heutiger Sicht fast "unmöglich" scheint (genau daher sollte man dieses Szenario geistig immer präsent haben).

Das wahrscheinlichere Szenario ist allerdings folgender Verlauf: Die Kurse werden kurzfristig nochmals gedrückt bis in den Unterstützungsbereich 850 US-Dollar (hierfür spricht die derzeitige Struktur am Terminmarkt, also die großen Short-Positionen der Commercials gegen die strammen Long-Positionen der großen Spekulanten, der so genannten large speculators). Der Kursbereich 850 bis 920 US-Dollar die Unze dürfte gespickt sein mit Kauf-Limits zur Eindeckung der Short-Positionen, um mit Profit aufzulösen und preisgünstig das Material erneut zu kaufen bei gleichzeitiger Drehung der Position auf die Long-Seite.

Wer bei diesem Deal rausfliegt, das sind wie immer die zahlreichen Amateur-Händler und Kleinanleger, die ihre Long-Positionen mit Verlust eindecken dürfen. Mittelfristig oder bereits im September oder Oktober diesen Jahres dürften die Edelmetallkurse massiv steigen und das Dreieck bei 1000 US-Dollar die Unze nach oben auflösen. Das begrenzte Erholungspotenzial des US-Dollar zum Euro und zu Gold stützt diese These. Nach Bruch der 1050 sind Zielkurse von 1300 US Dollar die Unze relativ zügig möglich.

Das "big money" scheint dies langfristig ebenso zu sehen, denn nur innerhalb eines Tages (!) wuchs der Gold-ETF-Securities um glatte sieben Prozent bzw. 211.000Unzen oder 199 Mio. US-Dollar. Es gibt aber auch ganz aufgeklärte Fonds-Manager oder Vermögensverwalter, die aus den Gold-ETF's das Geld abziehen, um es in Eigenregie direkt in physische Goldbarren zu verwandeln und einzulagern. So geschehen beim fünf Milliarden US-Dollar schweren Fonds Greenlight Capital, initiiert durch dessen Manager David Einhorn, der dadurch erst einmal 420.000 Unzen Gold in Sicherheit gebracht hat. Der Manager der kanadischen Sprott Resource, Kevin Bambrough, wird folgendermaßen zitiert: "Wer einen Teil seines Geldes auf lange Sicht in Gold anlegen will, sollte es physisch besitzen und möglichst dort aufbewahren, wo es am wenigsten wahrscheinlich ist, dass es einem weggenommen wird." Dieser Manager und die weltberühmte Investmentlegende Dr. Marc Faber schließen übrigens Restriktionen für Goldbesitzer seitens des Staates keinesfalls aus.

Prinzipiell ist der September ein guter Monat für Gold und lässt eigentlich (unter Beachtung der oben erwähnten Möglichkeit) eher steigende Kurse erwarten. Ob es ein goldener September wird, ist maßgeblich vom Zustand des US-Dollars abhängig. Im Euro haben wir übrigens einen charttechnischen parabolartigen Anstieg seit Mitte 2006 hinter uns. Die Unterstützungen liegen bei 625 Euro und 525 Euro analog zu den US-Dollar-Marken 850 und 700. Der Deckel liegt bei 780 Euro die Unze, welches die 1000 US-Dollar-Marke widerspiegelt.

Die Versorgungslage des Marktes mit Investment-Barren und Münzen ist derzeit stabil. Aber sobald wieder erhöhter Kaufdruck für diese Anlageform auftritt, dürften wieder umgehend die Zustände vom Oktober letzten Jahres auftreten, wo der Perestroika-Spruch "Wer zu spät kommt, den straft das Leben" passend war. Lieferzeiten von zwei bis drei Monaten auf kleinere Gold- und Silber Anlagebarren und Münzen dürften dann wieder Normalität werden - parallel zu kräftig steigenden Aufschlägen.

Quelle: ntv.de

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