Wolfgang Weber, Taurus Investors Griechenland drückt Goldpreis
22.01.2010, 06:58 UhrDie Handelsspanne bei Gold liegt zwischen 1100 und 1170 US-Dollar die Unze und technisch in einem aufwärts gerichteten Dreieck. Die Unterstützung verläuft bei 1100 Dollar und dann vor allem bei 1075 sowie 1020 Dollar. Der nächste Widerstand liegt bei 1160 Dollar die Unze (1 Unze = 31,10348 gr). Auch wenn der übergeordnete Trend bei Gold auch im Jahre 2010 und in den Folgejahren aufwärts gerichtet bleibt, sollte man, wie in den letzten Edelmetallreporten empfohlen, bei größeren Investments versuchen, Preise derzeit gestaffelt von 1000 bis 1100 Dollar die Unze per Kauf-Limit in den Markt zu legen, um dadurch doch immerhin fast 20 Prozent unter den Höchstkursen aus Dezember 2009 deutlich billiger Gold kaufen zu können.
Selbstverständlich sind auch jederzeit Preise unter der magischen 1000-Dollar-Marke pro Unze möglich, wenn der Dollar gegen den Euro weiter zulegt, da die Gemeinschaftswährung unter den offensichtlich drohenden Staatspleiten von Griechenland, Spanien, Italien und Portugal doch deutliche Schrammen bekommt. Desweiteren werden die "schwachen Hände" aus dem Markt geschüttelt und das Edelmetall wechselt preisgünstig in die "starken Hände". Insbesondere die indischen und arabischen Marktteilnehmer dürften dann verstärkt auf der Käuferseite zu finden sein - und ebenso Russland und China, die in jede Marktschwäche hinein kaufen.

Wolfgang Weber
Eine Preiskorrektur oder Unterbrechung der Gold-Rally ist für den Markt gesund und eine Kaufgelegenheit - zumal auch das saisonale Muster "pro US-Dollar" und dadurch "contra Gold" aus der Historie heraus für die jeweils ersten beiden Quartale eines Jahres steht. Um nochmals auf die Kausal-Kette von oben zurückzukommen: Drohender Staatsbankrott eines oder gar mehrerer EU-und Euro-Mitglieder, welche die Gemeinschaftswährung massiv unter Druck bringen und eine genauso strauchelnde Weltleitwährung vorübergehend "stärkt", ist selbstverständlich kein sinnvolles Argument, den einzigen realen Rettungsanker der Währungslandschaft, nämlich Gold oder Edelmetalle allgemein, abzuwerten, sondern im Gegenteil bei dem sich abzeichnenden Super-Gau natürlich deutlich aufzuwerten! Das wird sich, wie in den letzten Jahren auch immer wieder gezeigt, letztendlich durchsetzen und Gold weiter und unaufhaltsam auf 2000 Dollar und mehr die Unze treiben.
Platin und Palladium
Wer den Empfehlungen des Edelmetallreportes im Januar 2009 folgte und zu diesem Zeitpunkt Platin gekauft hat, sollte nun runde 80 bis 100 Prozent Gewinn realisieren und Platin und Palladium vorübergehend verkaufen. Diese beiden Mini-Märkte (Weltproduktion pro Jahr nur um die jeweils 240 Tonnen) sind extrem anfällig für Preismanipulationen und exzessive Volatilitäten. Die frei werdenden Gelder des Edelmetalldepots könnte man mit den entsprechenden Kauf-Limits von oben in Gold investieren.
Bei Silber sollte man versuchen, zwischen Preisen von 15,50 bis 16,75 Dollar die Unze zum Zuge zu kommen. Das extrem volatile Silber könnte im Jahre 2010 zwischen 12 und 25 Dollar die Unze hin und her schwanken und ist nichts für schwache Nerven oder schnelle Trades mit dünnem Margin-Polster. Die großen Investoren haben in den letzten Jahren von ihren einmal gekauften physischen Silber-Beständen, auch bei starken Preisrückgängen, fast nichts in den Markt gegeben, sondern im Gegenteil, die Lager akkumuliert. Der Kleinanleger sollte es ihnen gleichtun.
Die aktuelle Edelmetallaufteilung bei einem Neuaufbau eines Depots empfehlen wir aktuell zu 60 Prozent Gold, 40 Prozent Silber. Bestehende Depots sollten Platin und Palladium verkaufen.
Quelle: ntv.de