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Rohstoffe Inflation treibt Preise

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(Foto: dpa)

In den 1970er-Jahren hat sich der Goldpreis beinahe versechsfacht. Der Auslöser: ein Ansteigen der Inflation. Als danach die Inflationsrate sank, verlor auch der Goldpreis wieder: rund 60 Prozent.

Inzwischen stehen Gold und andere Rohstoffe mehr denn je im Fokus der Anleger. Ein Anstieg der weltweiten Nachfrage nach dem Edelmetall treibt die Preise. Denn heute gibt es neben neuen Anlagemöglichkeiten auch wieder die Angst vor Inflation. Derzeit befindet sich vor allem China im Goldrausch. In den ersten beiden Monaten 2011 investierten Chinesen umgerechnet 430 Millionen Euro in Barren, Münzen und Schmuck – ein Plus von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Angesichts steigender Geldentwertungsraten erfasst das Goldfieber derzeit die ganze Welt – trotz des Preisanstiegs auf bereits mehr als 1.537 US-Dollar pro Feinunze.

Die Goldrally hält an

Eignet sich Gold denn tatsächlich als Inflationsschutz? Ein Vergleich zwischen der Inflationsrate in den USA und dem Goldpreis (siehe Chart rechts) zeigt: In den 1970er-Jahren und Mitte der 1980er-Jahre verteuerte sich der Preis für das Edelmetall bereits im Vorfeld steigender Inflationsraten. Ähnliches ist seit 2002 zu beobachten. Seither hat sich der Goldpreis fast verfünffacht. Die Sorge um den Geldwert angesichts hoher Staatsschulden – und insbesondere um einen weiteren Verfall des US-Dollar – dürfte den Goldpreis noch weiter nach oben treiben.

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Andere Rohstoffe wie Silber und Öl schnitten in den vergangenen Inflationsperioden ebenfalls gut ab. Mit zeitweise über 48 Dollar pro Feinunze hat der Silberpreis den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht. Aktuell liegt er wieder bei 41,77 Dollar pro Feinunze (Stand: 3. Mai 2011). Und Experten rechnen damit, dass die Silberrallye mittelfristig weitergehen wird. Dabei profitiert das Edelmetall nicht nur von seiner wertsichernden Funktion, sondern auch vom Anstieg der Silbernachfrage durch die Industrie. Das Metall wird unter anderem in der Medizintechnik sowie in zunehmendem Maße in der Photovoltaik und in Elektronikbauteilen verwendet.

Schmierstoffe für das Depot

Neben Edelmetallen waren in Phasen steigender Inflationsraten in der Vergangenheit vor allem Energierohstoffe gefragt. Es sprechen viele Indizien dafür, dass sich diese Entwicklung wiederholen könnte. Öl ist der Schmierstoff jeder Volkswirtschaft. Die internationale Energieagentur hat im Januar zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen die Prognose für den Ölverbrauch nach oben geschraubt. Grund ist das weltweite Wachstum. Die Industrieproduktion steigt, ebenso der private Konsum, insbesondere in den Schwellenländern. Im vergangenen Jahr fanden allein in China mehr als 18 Millionen Neuwagen den Weg auf die Straße. Noch ist das Angebot groß genug, um die steigende Ölnachfrage zu bedienen. Die Spannungen im Nahen Osten und in Nordafrika schüren aber die Angst vor Ölknappheit.

Anlegern bietet sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, um mit Zertifikaten in Rohstoffe zu investieren. Sie können entweder direkt in den Rohstoff, in Rohstoffindizes oder aber indirekt in Aktien von Unternehmen im Ölsektor beziehungsweise in entsprechende Aktienindizes anlegen. Investoren sollten dabei allerdings bedenken, dass Rohstoffe sowie Rohstoffaktien Schwankungen unterliegen. Egal ob Gold, Silber oder Öl – die Kurse sind volatil und können jederzeit korrigieren. Selbst wenn der allgemeine Trend nach oben zeigt.

Weitere Informationen zum Thema Inflation im onemarkets Magazin der HypoVereinsbank unter: www.onemarkets.de/magazin

 

 

Quelle: ntv.de

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