Topix Construction Index-Zertifikat Japanische Infrastruktur-Aktien mit Potenzial
05.05.2011, 10:34 Uhr
(Foto: dpa)
Die Schäden, die das Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami in Japan verursacht haben, werden von der Weltbank auf bis zu 166 Milliarden Euro, von der japanischen Regierung auf bis zu 210 Milliarden Euro geschätzt (ohne Kosten für das havarierte Atomkraftwerk).
Zur Beseitigung von Trümmern, dem Wiederaufbau der Infrastruktur sowie den Bau von Behelfsunterkünften wurde ein Sonderhaushalt von 33 Milliarden Euro aufgestellt, der Anfang Mai durch das Parlament verabschiedet werden soll. Volkswirte weisen auf einen möglichen „Kobe-Effekt“ hin: Ein schweres Erdbeben in der Stadt Kobe im Jahr 1995 hatte die Konjunkturaussichten stark eingetrübt, die anschließenden Aufwendungen für den Wiederaufbau sorgten für eine zügige wirtschaftliche Erholung.
100% Partizipation an der Indexentwicklung, keine Währungssicherung
Das Zertifikat der RBS (ISIN: DE000AA3A4H8, Open End) bezieht sich auf den Topix Construction Index, einen Subindex des TOPIX (Tokyo Stock Price Index). Während der Topix den Gesamtmarkt mit derzeit 1674 vertretenen Unternehmen repräsentiert, beinhaltet der Topix Construction die Aktien von 95 Gesellschaften aus dem Baugewerbe (Stand: Ultimo März 2011).
Die Indexkonzeption folgt der Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Diese beträgt für den Topix Construction 4,2 Billionen Yen, was nach derzeitiger Wechselkursrelation etwa 35,1 Milliarden Euro entspricht. Dabei vereinigen die sechs größten Unternehmen (Daito Trust Construction, Sekisui House, Daiwa House, JGC Group, Obayashi, Kajima und Shimizu) bereits 50 Prozent der Indexgewichtung.
Im Gegensatz zum Performanceindex DAX bewirkt die Konstruktion als Preisindex, dass die anfallenden Dividendenzahlungen nicht reinvestiert werden. Da das Zertifikat den Index im Verhältnis 1:1 abbildet, fließen diese Ausschüttungen dem Investor nicht zu. Das in Euro gehandelte Zertifikat ist nicht wechselkursgesichert (quanto), weshalb das Währungsrisiko des Japanischer Yen/Euro beim Investor verbleibt. Darauf sei insbesondere vor dem Hintergrund verwiesen, dass der Yen seit Beginn der Katastrophe durch Repatriierungen für Wiederaufbau und Schadensregulierung zulegen konnte. Ein Wiedererstarken des Euro hingegen könnte Gewinne aus Indexsteigerungen egalisieren, sofern das Währungsrisiko nicht durch zusätzliche Transaktionen, wie beispielsweise mit Optionsscheinen, abgesichert wird.
ZertifikateReport-Fazit: Das Indexzertifikat richtet sich an Investoren, die vor dem Hintergrund der Wiederaufbau-Fantasie von einer positiven Entwicklung des japanischen Bausektors profitieren möchten und zudem von einer stabilen beziehungsweise starken japanische Währung ausgehen.
Quelle: ntv.de