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Pure Beta Zertifikate auf Rohstoffe Minimierte Rollverluste

(Foto: picture alliance / dpa)

Direktinvestments in Rohstoffe sind aufgrund der Lagerproblematik mit Schwierigkeiten verbunden, daher konzentrieren sich Investoren auf die Rohstoff-Futuresmärkte. Während die Preise von Futures auf Finanzinstrumente, wie den DAX, ausschließlich von finanzmathematischen Parametern bestimmt und Abweichungen vom Fair Value innerhalb kürzester Zeit durch Arbitragetransaktionen korrigiert werden, reflektieren die Preise der Futures auf Rohstoffe zusätzlich Erwartungen und Marktverzerrungen. Liegen die Preise für längerfristige Futureskontrakte über den Preisen kurzfristiger Kontrakte, spricht man von einer Contango-Situation. Umgekehrt wird eine fallende Terminkurve als Backwardation bezeichnet. Wer über Futures in Contango-Märkte investiert und seine Position regelmäßig in die nächste Kontraktfälligkeit rollen muss, wird wegen der Terminkurvenstruktur Rollverluste realisieren.

Ziel der Pure Beta Allokationsmethode: Rollverlustminimierung

Barclays legt Pure Beta Index-Zertifikate für die Rohstoffe Aluminium, Blei, Brent-Öl, Kaffee, Kakao, Kupfer, Mais, Nickel, Sojabohnen, Weizen, WTI-Öl, Zink und Zucker auf. Während bei klassischen Rohstoff-Trackern der jeweils nächste Futures-Kontrakt (Front Month) herangezogen wird, sind für diese Allokationsmethode zunächst alle Futures mit bis zu zwölf Monaten Restlaufzeit relevant. Für jede Kontraktfälligkeit wird das Open Interest, die Anzahl der ausstehenden Kontrakte, die noch nicht durch ein Gegengeschäft geschlossen worden sind, ermittelt. Unter Hinzuziehung der jeweiligen Preise wird ein gewichteter Durchschnittspreis (Front Year Average Price) berechnet. Anschließend wird derjenige Futureskontrakt, der diesen Preis am besten nachbildet, ausgewählt. Er stellt ? sofern er eine bestimmte Mindestliquidität aufweist – den Index dar und wird zum Rollen der Position verwendet. Sollten zwei Kontrakte in Frage kommen, fällt die Wahl auf denjenigen mit der kürzeren Restlaufzeit. Diese Reallokation erfolgt auf monatlicher Basis.

Die Managementgebühr beträgt zurzeit 1,25 Prozent pro Jahr. Die Emittentin behält sich die Möglichkeit vor, diese nach eigenem Ermessen, beispielsweise bei gestiegenen Absicherungskosten, zu erhöhen. Über eine maximale Managementgebühr (zurzeit 3 Prozent pro Jahr) hinaus gehende Erhöhungen verpflichtet sich die Emittentin anzuzeigen. Die Zertifikate sind nicht wechselkursgesichert (quanto). Ein Investor trägt somit zusätzlich zum Preisrisiko des Rohstoffes das Währungsrisiko Euro/US-Dollar.

ZertifikateReport-Fazit: Pure Beta Zertifikate richten sich an Investoren, die eine längerfristige Markteinschätzung haben und dabei Rollkosten optimieren möchten. Zur Umsetzung kurzfristig orientierter Trading-Strategien stehen die klassischen Tracker-Zertifikate, die sich auf die ? in der Regel reagibleren – Front Month Futures beziehen, zur Verfügung.

Quelle: ntv.de

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