Steigende Kurse "Nachkaufbedarf" beim Dax
01.06.2011, 08:45 UhrWer auf fallende Kurse setzt, die dann aber nicht kommen, ist zum Handeln gezwungen. Davon profitiert derzeit der deutsche Aktienmarkt. Auch das Thema Griechenland sorgt zur Abwechslung einmal für gute Laune - der Dax sollte zulegen.
Der neu erwachte Optimismus am deutschen Aktienmarkt sollte auch zum Handelsstart am Mittwoch anhalten. Banken und Broker sehen den Dax über seinem Vortagesschluss von 7293 Zählern - am Dienstag legte der Index knapp 2 Prozent zu. Die Dax-Futures liefen im späten Geschäft bereits bis rund 7340 Punkte. "
Viele hatten diese Woche mit einem Absturz unter 7000 Punkte gerechnet und waren entsprechend untergewichtet", sagte ein Händler. Von den positiven Nachrichten um Griechenland am Vortag seien viele Marktteilnehmer überrascht worden, daher sei der Nachkaufbedarf weiter hoch. Lediglich der Widerstandsbereich um 7350 Punkte dürfte den Dax kurz bremsen.
Gute Vorgaben
Auch die Wall Street hatte am Dienstag deutlich im Plus geschlossen. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 gewannen ein Prozent. Der Nasdaq-Composite legte um 1,4 Prozent zu. Alle drei Indizes weiteten ihre Gewinne damit nach Handelsschluss in Europa noch einmal aus.
Unterschiedliche Vorgaben kamen dagegen aus Asien. Der Nikkei-Index notierte am Mittwoch mit 0,1 Prozent leicht im Plus, der Shanghai-Composite verlor 0,2 Prozent.
Lenovo will Medion
Nachrichtlich steht einem Aufschwung nichts entgegen. Von Unternehmensseite gibt es kaum etwas bis auf ein Übernahmeangebot für Medion durch Lenovo. Dies sei positiv, da es die M&A-Phantasie weiter intakt halte. Einige Werte wie Bilfinger Berger oder EADS werden ex Dividende gehandelt.
Bechtle-Kursrutsch
Die Platzierung eines Großinvestors belastete Bechtle-Aktien. Die Papiere verbilligten sich gegenüber ihrem Schlusskurs von 31,07 Euro um 2,6 Prozent im frühen Handel bei Lang & Schwarz. Der Finanzinvestor BWK hatte am Montagabend angekündigt, seinen knapp 19-prozentigen Bechtle-Anteil über die Börse zu verkaufen. Ein Platzierungspreis war laut Händlern noch nicht bekannt. Börsianer gehen aber davon aus, dass der Kursrutsch der Aktien begrenzt sein dürfte, da BWK bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt habe, sich von seinem Anteil trennen zu wollen.
Warten auf US-Konjunkturdaten
Bei den Konjunkturdaten bremst auch der etwas schwächere China-PMI nicht. Er ging zwar leicht zurück auf 52,0 nach 52,9, "das war aber weniger als erwartet", so ein Händler. Im Fokus steht am Nachmittag aus den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht als Vorlaufindikator für den offiziellen US-Monatsbericht am Freitag. Auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe steht im Blick.
Quelle: ntv.de, DJ/rts