Kein großer Wurf von Apple Neue iPhone-Software
18.03.2009, 08:20 UhrApple hat die neue iPhone-Software 3.0 vorgestellt. Zwar sind die Mobiltelefone jetzt MMS-fähig und beherrschen Copy&Paste, aber etwas Besonderes wurde den geladenen Gästen im kalifornischen Cupertino nicht präsentiert.
Spielefreunde werden sich über die neue Peer-to-Peer-Funktion freuen, mit der es möglich ist, per Bluetooth-Verbindungen mit anderen oder gegen andere iPhone- oder iPod-Besitzer zu spielen. Bluetooth kann in OS 3.0 endlich auch Stereosignale übertragen. Bisher hörten Träger von kabellosen Kopfhörern ihre Lieblingsmusik lediglich in Mono.
Die so genannten Push-Funktionen wurden in OS 3.0 ausgebaut: Neben E-Mails können die Nutzer jetzt auch Nachrichten aus Messenger-Programmen auf das Handy weiterleiten. Wichtig für Menschen mit großen Fingern: Künftig unterstützen alle Anwendungen die Breitbildtastatur. Die von Apple-Rechnern bekannte Suchfunktion Spotlight, mit der sich alle Kontakte, E-Mails und andere Anwendungen durchstöbern lassen, steht jetzt auch iPhone-Nutzern zur Verfügung. Außerdem lassen sich mit OS 3.0 auch Sprachnotizen aufnehmen.
Absage an Hintergrundprozesse
Entgegen den Wünschen vieler Entwickler werden auch künftig auf dem iPhone keine Hintergrundprozesse laufen. Scott Forstall, der bei Apple für die iPhone-Software zuständig ist, begründet dies mit dem erhöhten Energiebedarf von Hintergrundanwendungen, der zu Lasten der Akkulaufzeit gehe.
Ein echtes Navigationsprogramm mit gesprochenen Handlungsanweisungen für Autofahrer präsentierte Forstall noch nicht, kündigte es aber immerhin an. Der Sportsender ESPN zeigte, wie ein Live-Video auf das iPhone übertragen werden kann. Ein neuer Mediaplayer im iPhone passt dabei die Qualität der vorhandenen Bandbreite an.
iPod-Besitzer müssen zahlen
Eine vorläufige "Beta-Version" der neuen iPhone-Software wurde für Entwickler sofort freigeschaltet. Die endgültige Version für die Anwender wird im Sommer für alle iPhone-Besitzer kostenlos angeboten. Besitzer eines iPod touch müssen für die Software zehn Dollar bezahlen.
Neben der neuen Software präsentierte Apple auch neue Geschäftsmodelle für die Anbieter von Programmen und Inhalten für das iPhone. Künftig kann man über das iPhone auch Abos von digitalen Magazinen bestellen oder in einer E-Book- Anwendung ein Buch kaufen. Außerdem ist es möglich, innerhalb einer Stadtplan-Anwendung bei Bedarf neue Karten zu kaufen oder bei einem Computerspiel neue Levels gegen Bezahlung freizuschalten. Bislang hatte Apple nur den einmaligen Verkauf von Anwendungen oder die kostenlose Verteilung von Programmen unterstützt.
Quelle: ntv.de